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Jetzt drückt er sie gegen seine Eingangstür und schon die Lederjacke die er ihr über die Schultern gelegt hatte nach unten.
"Mi Casa es su Casa"
Meint er grinsend und schloss hinter ihrem Rücken auf. Das Haus war alles andere als groß und hatte hinten anliegend einen verwitterten Garten...aber besser als nichts. Noch immer konnte er sich nicht mit der farbauswahl an den Wänden, seines Vorgängers anfreunden. Doch seine bewährungshelferin meinte es stimmt einen fröhlich und so beließ er es.
Aber jetzt zählte nicht seine Innenausstattung, jetzt sollte sie zur deko werden...im Bett, in der Küche und gern auch im Wohnzimmer.


Gemeinsam Arm in Arm schwankend und lachend betraten sie eine eher weniger schöne Gegend dieser Stadt, eine Gegend, die sie eigentlich noch nie gesehen und nur davon gehört hatte. Hier wohnte er? Wow, und damals hatte er so eine tolle Wohnung...Naja, wenn man bedachte mit was er sein Geld damals gemacht hatte war es doch besser zu wissen, dass er nun so hauste. So hatte sie wenigstens die Gewissheit, dass er seinen "alten Job" nicht mehr ausübte.
Auf dem Weg hatten sie sich in einem 24 hours Supermarkt noch eine billige Pulle Sekt geholt. Egal was es war, sie leckte es schon die ganze zeit immer wieder von seinem Hals ab nachdem sie ihn mit dem klebrigen Bubbelzeug beträufelt hatte.
Ein Jauchzen drang durch ihre vom Sekt benässten Lippen als er sie gegen seine Tür drückte. Zumindest wusste sie, dass es seine Tür war als er sie aufschloss. lachend fiel sie hinein und löste sich erstmal von ihm, um sich umzublicken. Doch eher wollte sie ihn nur gerne wieder hinhalten. Sie liebte dieses Spiel.
"Süß..."
sagte sie frech und blickte über ihre Schulter zu ihm, lächelte und schob sich den Reißverschluss ihres Kleides, der sich an der Seite befand, hinab bis ihr Kleid zu ihren Knöcheln rutschte. Zurück blieb sie in einem Hauch aus weißer Spitze.


In seinem fetten Mercedes fuhr er zu der Straße, die sein Bruder ihm per SMS geschickt hatte. Er parkte, doch blickte er sicherheitshalber vom Auto aus nochmal auf sein Handy, dann auf sein integriertes Navi und nochmal hinaus zu dem Haus, welches direkt vor ihm lag. Über den Rand seiner RayBan Sonnenbrille zog er eine Augenbraue hoch. Was ist denn hier passiert? Ist das hier der Teil, der für Naturkatastrophen vorgehalten wird, um das Schöne der Stadt zu schonen?
Verdammte scheiße, das war die Bronx von New Orleans. Und hier wohnte sein Bruder? Die Hausnummer war kaum mehr zu erkennen, das Haus klein und leicht verkommen. Ob es von innen genauso aussah?
Jetzt stieg er aus und schloss seinen Wagen mit der Fernbedienung ab. Er schob seine Hände in die Hosentaschen, blickte sich abermals um und wenn er ehrlich war, hatte er ein wenig Angst um seinen Mercedes. Gott sei Dank wohnte Zac in unmittelbarer Nähe. So würde er seinen geliebten Wagen vom Fenster aus beobachten können...
Direkt vor der Haustür stehend klingelte er und trat einen Schritt zurück, begutäugelte seinen Briefkasten. Da stand tatsächlich unser Familienname. Und bis jetzt hatte er tatsächlich noch gehofft, dass sich sein vertrauenswürdiges Navi einfach nur geirrt hatte.


Nachdem er vom Krankenhaus nach Hause gekommen war, nahm er erstmal eine Ordentliche Dusche. Er wollte den Dreck, das Blut und vor allem den Duft von Grace los werden. Jetzt stand er in der Küche, mit nichts als einem Handtuch bekleidet...als es klingelte. Das Bier welches er sich eben noch geöffnet hatte, stellte er seufzend auf den Küchentresen und er ging zur Tür.
Er wusste ja wer es war und so ließ er den prüfenden Blick durch den Spion stecken. Nach kurzem Schlüsseleklapper, ging die Tür mit einem knarren auf.
"Hey"
Noch etwas fertig von diesem Tag, sah er Jason an und stieß die Tür dann weiter auf
"Komm rein"
Nachdem Jason drinnen war, warf er einen Blick nach draußen. Er hatte also immernoch fett Kohle, waren der erste Gedanke als er den Wagen sah und den zweiten sprach er aus
"Geile Karre Alter"
Die Tür fiel ins schloss und das genauso knarrend wie sie auf ging, dann marschierte er in die Küche
"Auch eins?"
Fragt er und hob das Bier hoch


Und wieder hier...
Nach 2 verschiedenen U-Bahnen, 2 Straßenbahnen und 3 Mal umsteigen war sie endlich in dieser Gegend hier angelangt. Wieder sah sie sich um. Mittlerweile wurde es dunkel, und Gott, wenn sie nüchtern war war das hier ganz schön gruselig und mysteriös. Irgendwo aus nicht so weiter Entfernung hörte sie etwas klappern. Vielleicht Ratten, die in irgendwelchen Mülltonnen herum stöberten? Ewwww. Lieber nicht weiter drüber nachdenken. Ihre Schritte wurden schneller, zum Glück trug sie heute ihren Sneakers. Die waren leiser als Heels. Wieder ein Rascheln, diesmal aus der anderen Richtung. Woah. Was ist das hier? Dann ein Röscheln, direkt in ihrem Ohr. Da überkam sie Panik und sie begann das letzte Stück zu rennen bis sie panisch und ganz außer Atem an seiner Tür stehen blieb.
Ja, er sagte zwar, dass die Tür offen sei, doch einfach so eindringen, das wollte sie nicht. Außerdem wunderte sie sich wirklich, wie man in so einer Gegend seine Tür offen lassen kann...Sie klopfte.


"IST OFFEN!"
schrie er durch das mehr, oder minder kleine Haus. Noch immer lag er auf dem Sofa im Wohnzimmer, sagen wir...er lag wieder dort. Nachdem er seine Faust provisorisch mit einem dreckigen Lappen verbunden hatte, landete er wieder im Wohnzimmer und starrte gegen die Wand. Zac sah zur Tür, die man vom Wohnzimmer gut sehen konnte...naja das Wohnzimmer grenzte an den Eingang.
"taub oder was?"
murmelt er für sich und hievte sich hoch. Schlacksigen Schrittes ging er zur Tür. Ihm war sehr wohl bewusst, wen er da draußen vor sich haben würde und somit atmete er noch einmal durch. Mit einem Knarren welches durch Mark und Bein ging, öffnete er die Tür und sah zu Grace hinab. Sein Blick verriet den Schmerz, den er am liebsten für sich behalten würde
"du hast schon ne Ahnung wie man Türen öffnet, oder?"
war alles was er sagte, bevor er zurück ins Wohnzimmer ging


Okay, Panik wandelte sich in Wut. Sie war euphorisch, froh ihn zu sehen...die Sache von vorhin wie weggeblasen. Sie war nur froh noch heil hier angekommen zu sein.
"Entschuldige..."
murmelte sie für sich und ging ihm nach. Warum zur Hölle ging sie diesem Typen auch noch nach und rannte nicht einfach wieder weg?? Gott, wie sie ihn manchmal hasste.
"Ja, weiß ich. Mister BesserWisser."
Die Tür schloss sie hinter sich und blickte sich nach links und rechts um. Doch James scheint wirklich schon weg zu sein. Zum Glück.
"Du solltest in dieser Gegend echt deine Tür verriegeln. ich hatte das Gefühl verfolgt zu werden."
Dann erblickte sie seine eingebundene Faust und erstarrte.
"Was hast du gemacht?"
Oh fuck, James ist tot. Er hat ihn zu Tode geprügelt und in die Wand eingemauert!!


Wie sie es versprochen hatte machte sie sich direkt nach ihrer Schicht auf den weg vom Krankenhaus zu seiner Wohnung. Ja hatte sie noch nicht einmal zeit damit verplempert sich umzuziehen. So trug sie immer noch ihren weißen Arztkittel unter ihrem Trenchcoat. Schon doch etwas nervös sprintete sie durch die Pfützen und hüpfte über Kieselsteinlöcher auf dem weg zu seiner Tür. Am Tage war diese Gegend doch schon viel angenehmer als in der Nacht. Naja, aber so sehr am Tag war es ja noch nicht. Es war kurz vor 7 am morgen als sie bei seinem Haus ankam und klingelte.
Jedoch hoffte sie inständig, dass sie ihm jetzt nicht seines wohlverdienten Schlafes rauben würde. Oder gar schlimmer noch, dass auf einmal eine wildfremde die Tür öffnete und sie wie ein Insekt anstarren würde, sein t Shirt tragend. Oh fuck...
Gerade wollte sie kehrt machen da hörte sie Schritte im inneren und erstarrte.


Er war im Halbschlaf als es an der Tür klingelte. Gestern musste er länger machen, weil er zu spät kam und heute hatte er zum Glück frei. Nur mühsam schleift er sich aus dem Bett. Er rechnete nicht mit Grace...dachte eher sie würde einen Rückzieher machen und später irgendwas von Notfall sagen. Als er die Tür öffnete zog er sich gerade sein dunkelgrünes Shirt über den Kopf und so sah er nicht...wer da vor ihm stand.
"Mister Handerson ich hab ihre Zeit..."
Da sah er auch schon in Gracies große Augen.
"Grace...hey..."
Sein Haar lag in alle Richtungen und seine stimme war noch leicht belegt
"Uhm...komm doch rein!"
Er hielt ihr die Tür weit auf und sah sie ein wenig verblüfft an. Man erkannte das er nicht mit ihr gerechnet hatte


Voller Erwartungen, gepaart mit ein wenig Angst blickte sie durch ihre großen Augen in....auf ein t Shirt.
"Zac?"
Ja, er war es tatsächlich. Da, unter dem Shirt. Hatte sie es anhand dieser tollen Bauchmuskeln doch sofort gesehen.
"Tadaaaa! Ich hab's geschafft. Ich halte mein Wort."
Sprach sie ganz stolz und schob sich an ihm vorbei in die Wohnung, in der sie erst letzte Nacht so schön geschlafen hatte.
"Ich hab dich geweckt oder?"
Fragte sie leise und drehte sich wieder zu ihm herum, dabei blickte sie an ihm hinab. Und als sie ihre eigenen Gedanken durch den Anblick, der sich ihr Bot, bestätigte biss sie sich leicht wehmütig auf die Unterlippe.
"Tut mir leid."
Doch sogleich legte sie den Kopf schräg.
"Wer ist Mister Handerson?"


"Du ja...uhm..."
Mit der Hand fuhr er sich erstmal durch sein Gesicht. Okay werd wach Alter...du pennst nicht mehr.
"Ich ja...ich hab geschlafen"
Er zog die Augenbrauen zusammen und auch die Tür hinter sich zu. War sie denn nach der Nachtschicht garnicht müde? Oder hält sie sich wegen ihm wach? Sie hat doch kein schlechtes gewissen? Seine wirren fragen im Kopf...machten ihn so langsam wach und bereiteten gleichzeitig Kopfschmerzen.
"Mister Handerson ist mein Nachbar...er meint ich Klaue ihm die Zeitung. Ich als Exknacki...dass liegt wohl auf der Hand"
Er ging vor in die Küche, wo die Tüten mit dem nicht verderblichen Zeug noch auf dem Tresen standen.
"Vor allem ich! Ich lese ja so viel und geklaut hab ich auch nie. Nur Mister Handerson sieht das anders"
Zac konnte darüber nur lachen und das tat er auch. Es war einfach zu lächerlich...die wüsten Anschuldigungen.
"Wie war deine Schicht? Gab es was spannendes?"
Wenn er sich Grace auf Arbeit vorstellt, dann immer wie in so einer ärzteserie...sie rettet und das immer in der letzten Sekunde, wenn die Hoffnung schon schwand.


Als würde sie sich in seiner Wohnung schon auskennen wie in ihrer eigenen ging sie vor in die Küche und machte erstmal die Kaffeemaschine bereit. Kaffee brauchte sie jetzt nämlich, auch wenn sie schon mindestens 10 Redbull intus hatte und eigentlich aufgedreht war wie 100 durabel Häschen.
Sie lachte ausgelassen über die Sache mit seinem Nachbar.
"Ich wollte dich immer zum Lesen bewegen und hab dir die Zeitung des morgens heimlich zugeschoben. Alles was du gut fandst war die witzseite."
Scherzte sie und befühlte den kaffeefilter.
"Ja, war wieder viel los. Es kam ein schwerer Autounfall rein. Ein Auto und ein Lastwagen. Und zeitgleich musste ich mich um Taylor kommen."
Sanft lächelte sie ihn an. Er sah wirklich gut aus in seiner boxershorts.


"Die Witzseite ist immernoch das beste!"
Gab er lachend von sich und schob mit dem Bein die Bücher unter die Couch. Sie sollte nicht wissen das er wieder zu Highschool geht, um seinen Abschluss nachzuholen. Niemals würde Zac so etwas zugeben. Vom Wohnzimmer aus konnte er in die offene Küche schauen, denn eigentlich waren Wohzimmer, Küche und Eingang eins. Als sie den Namen Taylor erwähnte...schossen viele Gedanken durch seinen Kopf. Bitte lass es Taylor Swift sein, oder ein Kind um das sie sich kümmern musste...aber er ahnte was schlimmeres.
"Dein Freund? Also Taylor?"
Er kannte den Typen nicht, immerhin saß er 4 Jahre im Knast und hat hier draußen so einiges verpasst. Langsam ging er zu ih in die Küche und wischte zeitgleich das Toast aus einer der Tüten.
"Willst du French Toast?"
Das hatte er früher immer für sie gemacht, wenn sie eine durchzächte Nacht hatten


"Klar. Du bist der beste im French Toast machen. Also mach's mir."
Kicherte sie und nahm zwei Tassen aus dem Schrank. Dafür musste sie sich hoch Strecken. Dass dieser Satz sich sehr komisch angehört hatte hatte sie gar nicht mitbekommen. Ihr wurde nun warm und sie befreite sich aus ihrem Trenchcoat, legte diesen auf der Stuhllehne ab und lächelte ihn dabei an.
"Ach taylor, er ist mein Koma Patient. Ich kümmere mich bereits seit 3 Monaten um ihn. Durch einen Autounfall ist er ins Koma gefallen und hat seine beiden Brüder verloren. Jetzt ist er aufgewacht und ich bin so glücklich, dass er noch lebt. Das ist ein enormer Erfolg für mich."



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