Er wusste nicht so genau, ob er seinem kleinen bruder das glauben konnte. Liebte er sie noch? Hasste er sie? Im Moment war er wütend, aber wie, und das zu Recht. Das wäre er selber auch.
"Zac beruhige dich!"
Jason musste zur Seite springen, um die Flasche nicht abzukriegen. Er war ja kaum zu bändigen. Diese Agressionen kannte er kaum auf diese Weise von seinem bruder. Nur wenn er stoned war, war er so drauf.
"Komm runter verdammt!"
Jetzt schnappte er sich seinen Bruder und drückte ihn mit der Brust vorran gegen die Wand, sich selber gegen ihn.
"Grace kann da nichts für. Sie hätte mich unter normalen Umständen nie auch nur angefasst. Und jetzt reg dich verfickte Scheiße nochmal ab!"
Damit drückte er sich weg und ließ ihn frei.

Er wollte den Mist jetzt nicht hören. Wieso nahm er sie plötzlich in Schutz?
"Ist mir egal, sie hat's getan...dieses Miststück"
Die Kälte Wand kühlte auch ihn runter und nachdem Jason sich von ihm drückt, blieb er so stehen er lehnte seine Stirn an die Wand und seine Hände flachen neben seinem Kopf
"Sie war damals mein ein und alles...ich hätte alles für sie getan."
Gab er jetzt offen zu.
"Wieso kann ich nicht loslassen?"
Sprudelt es aus seinen Lippen hervor
"Ich hasse sie und liebe sie gleichzeitig...sie macht mich rasend vor Wut und gleichzeitig will ich sie sofort küssen. Grrrrr"
Knurrt er
"Verstehst du nun wieso ich weg will? Ich kann sie nicht mehr sehen...sie ist mein verderben"

Jason seufzte laut.
"Oh Zac..."
Er wusste nicht ob das jetzt gut oder schlecht ist. Er war verwirrt. Wie konnte er sie immer noch lieben obwohl sie ihn ihm 6 Jahre seines Lebens geraubt hatte? Allerdings...wenn er darüber nachdachte wie nah sie sich damals standen, wie sehr sie sich geliebt hatten. Vor Grace war Zac so störrisch und egoistisch wie es kaum ein anderer Junge war. Er traf sie und verwandelte sich wie durch Zauberei. Trotz der vielen Tiefs durch Drogen, Alkohol und Schlägereien konnte man die zwei dennoch nie trennen. Wie es tatsächlich dann zu dem Eclat kommen konnte hatte er bis heute nicht verstanden...
"Du solltest sie vergessen Zac..."
sagte er schließlich, denn das war das einzige, was das Beste für ihn zu sein schien. Sie war nicht gut für ihn, hatte ihn beinahe umgebracht. Immer wieder sah Jason seinen Bruder, wie er im Krankenhaus, ans Bett gefesselt, fast gestorben wär. Diese Schlange hätte ihm fast seinen Bruder genommen. Und das würde sie nicht nochmal tun.
"Zieh zu mir Zac. Vielleicht lenkt dich das ab..."

Er ballt seine Hand zu einer Faust und lehnt seine Stirn darauf. Jetzt langsam spürte er den Schmerz in seiner Faust
"Ich weiß das ich das muss, aber glaubst du ich schaffe das? New Orleans scheint kleiner als gedacht...ich habe sie schon dreimal gesehen seid ich raus bin...und Jason, ich brauche keinen Babysitter...ich brauche nen Bruder"
Zac selbst redete sich immernoch ein, dass Grace nur im Affekt zugestochen hatte...immerhin hatte er sie gewürgt. Es war ein verflucht beschissener Tag gewesen. Er hätte Grace niemals umbringen können, dass hätte sie damals doch wissen müssen. Oder hätte er? Im Knast hatte er es doch auch geschafft.
"Ich werde es bei meiner Bewährungshelferin Anfragen und dann lasse ich es dich wissen, okay?"
Jetzt erst sah er ihn wieder an

Er presste die Lippen aufeinander. Seine Worte trafen ihn doch schon etwas. Immer war er ihm ein Bruder gewesen. Damals als sie sich quasi alleine groß ziehen mussten. Dann als er das erste Mal mit Drogen experimentierte. Ja, da hatte Jason ihm sogar ausgeredet dieses scheiß Zeug anzufassen. Er wollte für ihn da sein, wollte immer nur sein bestes. Doch irgendwann kam er nicht mehr gegen ihn an, wie eine Mauer, die man zwischen die beiden gezogen hatte, oder nur um Zac. Er ließ ihn machen. Es war sein eigenes Leben und da wollte er ihm nie rein reden. Dennoch hatte er nie aufgehört auf ihn Acht zu geben, und das würde er selbst in Zukunft nicht.
"Was willst du von mir hören? Dass du zu ihr zurück gehen sollst? Dass du ihr verzeihen sollst?"
Er schüttelte den Kopf.
"Sie hätte dich fast umgebracht..."
Jetzt er hielt er die Klappe und nickte. Langsam ging er zu ihm und legte seine Hand auf Zacs Schulter ab.
"Sag mir Bescheid ok?"
Dann wendete er sich ab und ging. Er wusste Zac brauchte nun Ruhe und erstmal etwas Abstand. Und den gab er ihm.

"Ich weiß was sie getan hat und das werde ich ihr nie verzeihen..."
Presste er zwischen seinen Lippen hervor. Im Moment wusste er garnichts mehr...alle diese Infos waren zu viel für ihn. Konnte man ihnen den böse sein? Verdammt beide waren auf Droge als sie es taten und er selbst wusste an besten, dass man dann nicht man selbst war.
"Ich spreche morgen mit der Eiskönigin und lass es dich wissen"
Zac hoffte nur das Jason aufgehört hatte, dass Teufelszeug zu verticken. Wenn man ihn nur in der Nähe von dem Mist erwischte...würde er wieder im Bau landen und die restlichen 2 Jahre absitzen.
"Bis dann"
Murmelt er und erst als Jason weg war, drückt er sich von der Wand weg. Im Wohnzimmer ließ er sich schließlich erschöpft auf dem Sofa fallen. Seine Hand pochte vor Schmerz und sein Kopf dröhnte. Oh man...das war wirklich ein beschissener Abend.