#1

Wohnzimmer

in Lucas Cameron 20.05.2013 03:40
von Lucas Cameron • 51 Beiträge
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#2

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 08.06.2013 13:30
von Lucas Cameron • 51 Beiträge

>>Nightlife

Selbstmord war wirklich der leichteste Weg seinen Problemen dauerhaft zu entfliehen. Zwei kleine Schnitte und sie waren für immer verschwunden. So einfach war das. Als Lucas schließlich versucht hatte sich das Leben zu nehmen hatte er Allison verstehen können. Der Tod hatte etwas friedliches, denn dann war alles endlich vorbei. Nur war das viel zu einfach, denn indem man seine eigenen Probleme auslöschte, sich selbst auslöschte, schuf man für andere wieder Probleme. So wie Allison für ihn und er für Zoey. Deswegen war Lucas auch irgendwie froh nicht gestorben zu sein, denn es war feige einfach so abzuhauen und damit das Leben von anderen kaputt zu machen. Doch trotzdem schien es manchmal wie der einzige Weg..."Wieso ist es bei mir anders? Ich hätte dir das doch auch fast angetan...", noch immer fühlte Lucas sich deswegen schuldig. Er wollte einfach so abhauen, der Welt den Rücken zu drehen und vor seinen Problemen fliehen. Doch er hätte Zoey alleine gelassen, alleine mit ihren Problemen und alleine mit all den Fragen, die er sich andauernd über Allison stellte. Doch er hatte keinen Abschiedsbrief schreiben können, es war ihm einfach nicht möglich. Er hatte es versucht, wirklich, doch er hatte die richtigen Worte nicht gefunden. Wie auch? Wie sollte man so eine Tat erklären? Rechtfertigen? Das ging nicht und genau deswegen hatte er nicht gewusst was er hatte schreiben sollen. Was er Zoey hatte sagen wollen. Es war so viel gewesen und doch so wenig. Es war viel zu komplex um es in Worte fassen zu können und genau deswegen hatte er es aufgegeben und keinen Abschiedsbrief verfasst. Er hatte sich wirklich genau so still und heimlich, so egoistisch, verziehen wollen wie Allison damals. Was war er doch für ein Arschloch.

Lucas wusste nicht recht was er darauf hin sagen sollte. Zoey kannte ihn wirklich viel zu gut, konnte fast jeden Gedanken in seinem Gesicht ablesen. Doch auch, wenn er ihr recht gab und froh war jetzt noch hier zu stehen und auch, wenn er wusste, dass er ihr nur noch mehr Probleme bereitet hätte, wenn sie ihn nicht gefunden hätte...Lucas war sich sicher, dass ihr Leben ohne ihn einfacher wäre, denn er verursachte ihr nur immer wieder neue Probleme, dabei hatte sie selbst ja wohl genug um die Ohren. Sie brauchte seine Probleme nicht auch noch. Doch das würde er ihr nicht sagen, denn er wusste, dass sie anderer Meinung war und nicht wollte, dass er sowas dachte. Er ließ sich von Zoey in eine Umarmung ziehen und genoss diese Nähe zu ihr für einen Moment. Er konnte sich wirklich glücklich schätzen sie als beste Freundin zu haben. "Ich weiß und du bist mir auch verdammt wichtig. Du bist die wichtigste Person in meinem Leben Zoey und es tut mir leid was ich dir alles angetan habe und noch antue...", antwortete er ehe sie sich wieder von ihm löste. Kurz nickte er, ehe er einen Arm um sie legte und sie sich zu seiner Wohnung auf machten, die zum Glück nicht allzu weit weg war. Immerhin waren sie schon pitschnass und sollten sich nicht auch noch eine Erkältung einfangen.

Als sie bei Lucas Wohnung ankamen war der Regen schon nicht mehr so stark, dafür war Lucas aber ganz schön durchgefroren und auch Zoey sah aus als wäre ihr kalt. Schnell schloss er die Tür auf und ließ Zoey rein bevor er auch er seine Wohnung betrat und die Tür wieder schloss. Ähnlich wie vor ein paar Tagen, als er spontan Zoey besucht hatte, war er komplett durchgeweicht und auch Zoey sah aus als könnte sie ein paar neue Klamotten vertragen. "Willst du was zum anziehen von mir haben?", fragte er während er seine Schuhe und seine Jacke auszog.


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#3

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 08.06.2013 15:19
von Zoey Anderson • 70 Beiträge

"Ich weiß es nicht, wieso es bei dir etwas anderes ist, aber es ist einfach so..." Erklären konnte ich es ihm nicht, denn es entzog sich einfach jeder Logik wieso er sich da von Allison unterscheiden sollte, wenn es doch eigentlich gar nicht tat. Fakt war, das er mich hatte alleine lassen wollen, er wollte sterben und an mich hatte er da keine Sekunde lang gedacht. Wie ich mich fühlen würde wenn ich die Nachricht von seinem Tod erhalten hätte oder ihn sogar bereits tot aufgefunden hätte. Nein, er war so egoistisch wie Allison gewesen und doch hatte ich ihm verziehen und sah ihn nicht als so einen Menschen an. Er hatte damit einen Fehler begangen und auch, das er immer noch dachte, das ich ohne ihn besser dran wäre war ein Fehler, denn ohne ihn würde es auch mich nicht mehr geben. Ich hatte Gefühle für ihn, von denen er nichts ahnte und eigentlich wusste ich auch nicht, wie ich ihm das jemals begreiflich machen sollte und ob ich es überhaupt konnte. Zu sehr hatte ich Angst vor seiner Reaktion und auch auf das, was danach folgte. Doch nun genoss ich es einfach ihn bei der Umarmung nahe bei mir zu spüren, denn genau diese Nähe hatte es seit Allison auch nicht mehr zwischen und gegeben. "Ist schon ok. Du weißt das ich immer für dich da bin und egal was kommt an deiner Seite stehe. Vielleicht ist das ja genau meine Aufgabe und der Zweck wofür wir uns damals kennen gelernt haben: Das ich für dich da bin und dich hier halte. Man könnte es auch so sehen das du der Drachen bist und ich die Drachenschnur. Egal wie hoch du fliegst, ich hole dich immer wieder zurück." Ein Lächeln erschien auf meinen Lippen, doch bevor wir uns nun noch eine Erkältung holten machten wir uns auf den Weg, wobei Lucas einen Arm um mich legte. Ihm so nahe zu sein tat mir gut, viel mehr als er es ahnte. Nicht lange und wir kamen bei seiner Wohnung an, sodass wir nun endlich im trockenen standen. Unsere Kleider trieften vor Wasser, sodass ich meine Schuhe noch vor der Türe auszog und dann eintrat. Hier war es angenehm warm, doch trotz allem musste ich aus diesen nassen Sachen raus. "Ja bitte, wenn du mir etwas von dir leihst." Leider hatte ich keine Kleidung bei ihm deponiert, denn sonst waren wir eigentlich fast immer nur bei mir gewesen. Ich lief schon mal ins Bad, denn ich wollte das Wohnzimmer nicht unnötig unter Wasser setzen und begann dort meine nassen Sache auszuziehen und einfach in die Badewanne zu werfen.


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#4

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 09.06.2013 21:02
von Lucas Cameron • 51 Beiträge

Lucas war egoistisch gewesen. Das wusste er ganz genau und Zoey wusste das auch, weswegen sie es ihm nicht würde ausreden können. Sein Suizidversuch war einfach egoistisch gewesen. Fas hätte er Zoey verlassen. Ohne Vorwarnung, ohne Abschiedsbrief. Einfach so, genau so feige wie Allison damals. Deswegen war es wahrscheinlich gut, dass sie ihn gefunden hatte, dass sie ihm das Leben gerettet hatte und, dass er jetzt noch hier war. Doch trotzdem ließen sich die Gedanken nicht so einfach abschalten. Die Gedanken daran, dass er Zoeys Leben kaputt machte, weil sie es für ihn auf Eis legte. Die Gedanken daran, dass er ihr immer nur noch mehr Probleme bereitete, weil er Probleme hatte und diese nicht los wurde. Lucas war sich sicher, dass dem so war und davon würde Zoey ihn auch nicht so einfach abbringen können. Doch trotzdem war er froh noch am Leben zu sein...meistens zumindest, denn alles in allem lohnte sich das Leben doch.
Deswegen würde er es auch nie wieder versuchen, denn er wollte Zoey das Ganze nicht noch mal antun. Er konnte sich gar nicht vorstellen wie schlimm es für sie gewesen sein muss ihn so zu finden. In einer Lache seines eigenen Blutes, kreidebleich und mit aufgeschnittenen Pulsadern. Er konnte sich gar nicht vorstellen wie es gewesen sein musste den Krankenwagen zu rufen und darauf zu warten, wann die Ärzte ihr bescheid gaben, ob er es geschafft hatte oder nicht. Es war für ihn schon schlimm genug gewesen im Krankenhaus aufzuwachen, die Hände ans Bett gefesselt, damit er sich nichts antun konnte. Das Ganze seinen Eltern und seiner Schwester zu erklären. Wie musste es dann für Zoey gewesen sein das alles durch zu machen? Nein, das wollte er Zoey bestimmt nicht noch einmal durchleben lassen. Das eine Mal war schon schlimm genug gewesen und das würde er ihr nicht erneut zumuten. Das hatte er sich geschworen und daran wollte er sich halten.

"Ja, das weiß ich und dafür bin ich dir echt dankbar", sagte Lucas ehrlich und lächelte sie an. Er war wirklich froh sie zu haben, denn sie stand immer an seiner Seite und war für ihn da, viele wären wahrscheinlich schon längst abgehauen, doch Zoey war noch immer an seiner Seite. Das würde er ihr nie vergessen.
"Klar mache ich", sagte Lucas und sah Zoey kurz hinterher, die im Badezimmer verschwand, bevor er in sein Schlafzimmer ging um ihr ein paar Klamotten raus zu suchen. Wirklich passende Sachen hatte er zwar nicht, doch Zoey musste jetzt ja auch nicht perfekt aussehen, da taten es auch eins seiner T - Shirts und seine Jogginghose. Mit den Klamotten ging er in Richtung Badezimmer und klopfte an die Tür ehe er sie einen Spalt breit öffnete, ohne wirklich rein zu gucken. "Hier, ich hab ein paar Klamotten für dich", sagte er und hielt sie ihr hin.


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#5

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 09.06.2013 21:16
von Zoey Anderson • 70 Beiträge

Jeder von uns hatte so seine Gedanken und wahrscheinlich konnten wir uns diese niemals gegenseitig ausreden, denn dafür waren wir einfach zu überzeugt davon. Daher würde ich immer daran festhalten, dass Lucas nicht dasselbe wie Allison getan hatte und das er einfach nicht so war, auch wenn die Tatsachen anderes lagen. Auch würde ich ihn nie als eine Belastung oder ähnliches ansehen, denn als Freunde ging man nun mal durch gute und schlechte Zeiten und im Moment herrschten eben die schlechten vor. Ja er hatte mir sehr damit weg getan damals, aber rückgängig zu machen war es nun auch nicht mehr. Ich hatte ihn damals gefunden, ich hatte den Krankenwagen gerufen, ich hatte seiner Familie erklären müssen was passiert ist und trotzdem war ich jeden Tag an seiner Seite im Krankenhaus gesessen und manchmal sogar Nachts, weil ich einfach auf dem Stuhl eingeschlafen war. Egal was passierte, ich würde immer an seiner Seite stehen ob es ihm passte oder nicht. Denn er ruinierte mein Leben nicht. Ich selbst hatte mich entschieden so zu Leben und es waren meine eigenen Entscheidungen, die ich damit traf. Wenn ich einen Freund gewollt hätte, dann hätte ich auch sicher einen gefunden, denn immerhin hatte es an Interessenten nie gemangelt. Nur sah ich diese Männer einfach nicht in diesem Licht und daher wurde auch nie etwas daraus. Lucas gab natürlich sich selbst die Schuld daran, auch wenn er damit gar nicht so ganz unrecht hatte, nur war es anders als er es dachte. Mein Herz gehörte ihm und das würde sich wahrscheinlich niemals ändern, daher konnte er noch lange darauf warten, das ich mir jemand suchen würde. Inzwischen hatte ich mich bis auf die Unterwäsche ausgezogen, als es plötzlich an der Türe klopfte. Lucas streckte seinen Arm hinein und ich nahm ihm die beiden Sachen ab. "Danke, ich bin gleich im Wohnzimmer." So zog ich nun auch meine Unterwäsche aus, schnappte mir ein Handtuch und trocknete mich damit ab. Die geborgte Sachen wahren natürlich zu groß, aber ich musste hier keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, also lief ich Barfuß hinüber ins Wohnzimmer. Lucas hatte sich bereits umzogen und so setzte ich mich neben ihm auf die Couch und warf eine Decke über uns, die ebenfalls hier lag. "Verdammt, jetzt merke ich erst wie kalt der Regen wirklich war!" Zuvor war mir das gar nicht so aufgefallen, aber jetzt da ich zur Ruhe kam, war das doch etwas anderes. Ich zog die Decke noch etwas höher und lehnte mich einfach gegen ihn, denn menschliche Wärme war ja bekanntlich das Beste um wieder warm zu werden und ich hoffte, das er nichts dagegen hatte.


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#6

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 09.06.2013 21:47
von Lucas Cameron • 51 Beiträge

Zoey war die erste Person gewesen, die Lucas nach seinem Suizidversuch gesehen hatte, denn sie hatte fast ununterbrochen an seinem Bett gesessen. Er konnte sich noch ganz genau daran erinnern und er würde den Moment wahrscheinlich auch nicht allzu schnell wieder vergessen, denn er hatte sich für immer in Lucas Gedächtnis eingebrannt. Es war Nachts gewesen, vielleicht am frühen Morgen, auf jeden Fall war es noch recht dunkel gewesen, aber auch nicht so dunkel, dass man gar nichts sehen konnte. Als er aufgewacht war, hatte er als erstes den Schmerz in den Handgelenken bemerkt um dann festzustellen, dass er eben diese nicht bewegen konnte, weil sie an das Bett gefesselt waren. Das war echt ein scheiß Gefühl gewesen, sich nicht bewegen zu können. Es war schrecklich still gewesen und Lucas hatte das Gefühl gehabt mit jeder Bewegung einen höllen Lärm zu machen. Und dann hatte er Zoey gesehen. Sie saß auf einem unbequem aussehenden Stuhl direkt neben dem Bett, in dem er lag, und schlief. Ihr Kopf ruhte auf ihrer Hand und drohte fast herunter zu fallen, doch sie wachte trotzdem nicht auf. In dem Moment war ihm alles wieder eingefallen und eben wegen diesem Moment würde er die Situation nie vergessen. Ihm war wieder eingefallen was er getan hatte, wieso er hier lag, in einem Krankenhaus und er konnte sich auch einen Reim darauf machen, wer ihn wohl gefunden hatte. Er hatte sich schrecklich schuldig gefühlt und wäre er nicht an das Bett gefesselt gewesen hätte er wahrscheinlich gleich noch ein mal versucht sich das Leben zu nehmen. Es war wirklich schrecklich gewesen und Lucas wollte gar nicht mehr daran zurück denken. Am liebsten würde er den Moment einfach aus seinem Gedächtnis löschen, aus seinen Erinnerungen verbannen und ihn für immer los werden. Am liebsten würde er all seine Erinnerungen an Allison und alles, was geschehen war, löschen. Doch so einfach war das Leben leider nicht. Er konnte nicht so einfach vor allem fliehen, denn er konnte weder alles vergessen noch sich umbringen, ohne einen riesigen Fehler zu machen.

Nachdem Zoey ihm die Sachen abgenommen hatte ging Lucas zurück ins Schlafzimmer und zog sich ebenfalls um, denn darauf krank zu werden hatte er gerade so gar keine Lust. Er war froh im Moment nicht alleine zu sein, sondern Zoey bei sich zu haben, denn ihm gingen tausende Gedanken durch den Kopf. Das, was Zoey über Allison gesagt hatte, ließ ihn noch immer nicht los und auch sonst dachte er wirr über alle möglichen Sachen nach. Da war es gut ein bisschen Ablenkung zu haben. Frisch umgezogen ging Lucas zurück ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch, auf der sich Zoey wenige Minuten später auch breit machte. Sie deckte Lucas und sich zu und lehnte sich dann leicht gegen ihn, was Lucas schmunzeln ließ. "Hoffentlich erkälten wir uns jetzt nicht noch", sagte Lucas und legte wieder einen Arm um sie, denn Zoey war echt ganz schön kalt und das trotz Decke. "Brauchst du irgendwas? Willst du was trinken?"


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#7

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 13.06.2013 19:30
von Zoey Anderson • 70 Beiträge

Ja an diese besagte Nacht konnte ich mich auch noch mehr als gut erinnern. Nachdem ich Lucas gefunden und den Krankenwagen verständigt hatte, war ich nicht mehr von seiner Seite gewichen, naja außer im Krankenhaus, als sie ihn hatten verarzten müssen. Es war verdammt knapp gewesen und der Arzt hatte mir anvertraut, das wenn ich ihn nur 5 Minuten später gefunden hätte, sie nichts mehr für ihn hätten tun können. Dies hatte ich natürlich seinen Eltern und auch seiner Schwester verschwiegen, denn sie waren so oder so schon panisch ins Krankenhaus gestürmt, nachdem sie die Nachricht bekommen hatten. Zuerst hatte ich sie alleine gelassen, doch als sie gegangen waren hatte ich mich in sein Zimmer begeben und dort hatte mich niemand mehr weg bekommen. Mehr als einmal war eine Schwester herein gekommen, die mich gebeten hatte zu gehen, da die Besuchzeit schon vorüber war, aber ich hatte sie einfach gekonnt ignoriert. Irgendwann hatten sie aufgegeben und mich einfach bleiben lassen. So war ich auch auf dem ziemlich unbequemen Stuhl eingeschlafen, aber durch das alles was passiert war, war auch ich verdammt müde gewesen. Das Lucas in der Nacht erwacht war, das hatte ich nicht mit bekommen, denn trotz unbequemen Sitzplatz hatte ich tief und fest geschlafen. Erst am Morgen war ich mehr als erleichtert gewesen als er die Augen geöffnet und mich angesehen hatte, denn das war das Zeichen, das er es überstanden hatte. In seinen Augen hatte ich lesen können, das er am liebten gestorben wäre, aber ich hatte ihn nicht gelassen und das war auch gut so. Nie würde ich so etwas zulassen, denn dafür war er mir einfach viel zu wichtig. Nach ein paar Tagen Krankenhaus war er an eine andere Klink verwiesen worden, wo er in Therapie ging und ich ihn sehr wenig sehen konnte, denn es hab nur selten Besuchstage. Auch als er daraus zurück gekehrt war, hatte er sich weiterhin versteckt und eingeigelt. Es war so, als war ein Teil schon von ihm gestorben und der Rest machte einfach nur so weiter, wie er es kannte. Heute Abend hatte ich das eigentlich ändern wollen und doch war es alles schief gegangen. Ich verfluchte den Alkohol und ich verfluchte meine Gefühle für ihn, die alles nur noch komplizierter machten. Doch aussuchen konnte man sich sowas leider nicht und irgendwie musste ich nun damit klar kommen. Inzwischen hatten wir nun beide trockene Klamotten an und saßen auf der Couch, mit einer Decke darüber, doch so wirklich warm werden wollte es noch nicht. "Ich hoffe nicht, sonst müssen wir ein Krankenlazzarett aufmachen und uns gegenseitig gesund pflegen." Doch das würde schon werden, denn es war nicht das erste Mal, das ich vom Regen praktisch durchtränkt wurde. "Im Moment nicht. Später vielleicht einen Tee." Irgendwas musste ich ja tun um warm zu werden. Für einen Moment breitete ich eine Stille zwischen uns aus und ich genoss seine Nähe und den Arm, den er um mich gelegt hatte. Leicht hob ich nun meinen Kopf an und bemerkte dabei, wie nah er mir wirklich war. Auch er sah mich an, da er meinen Blick wohl bemerkt hatte und irgendwie setzte nun bei mir das Denken aus. Ohne zuvor darüber nachzudenken kam ich ihm noch etwas näher und legte meine Lippen auf seine um ihn zu küssen. Es war nur ein kurzer Kuss, denn schnell begriff ich was ich hier tat und zog mich mit geweiteten Augen wieder zurück. "Tut... tut mir leid", sagte ich etwas leiser und drehte mein Gesicht weg, denn ich war zu geschockt über mich selbst und über das, was ich gerade getan hatte.


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#8

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 13.06.2013 20:26
von Lucas Cameron • 51 Beiträge

Nachdem er aufgewacht war hatte er nicht mehr schlafen können. Viel zu viele Gedanken waren ihm durch den Kopf gewirbelt und wollten sich einfach nicht abstellen lassen, weswegen er kein Auge zu bekommen hatte. Also hatte er da gelegen, Zoey beim schlafen zugesehen und nachgedacht. Es war echt schrecklich gewesen nach einem Suizidversuch im Krankenhaus aufzuwachen und dann mit seinen Gedanken alleine zu sein. Zoey war zwar da gewesen, doch er hatte sie nicht wecken wollen, weswegen er einfach gewartet hatte bis sie aufwachte. Die Zeit war ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen, die einfach nicht zu Ende gehen wollte und es war schrecklich gewesen so lange zu warten bis Zoey endlich ihre Augen öffnete. Doch wenigstens war es Zoey gewesen, die in dem Moment bei ihm war. Klar, er hätte sich auch über seine Familie gefreut, doch in dem Moment war ihm Zoey lieber gewesen. Sie hatte ihm keine Vorwürfe gemacht wie sein Vater oder tausende Fragen gestellt, wie seine Mutter es gemacht hatte. Sie war einfach für ihn da gewesen und das war in dem Moment genau das Richtige. Deswegen würde er ihr auch noch ewig dankbar sein, denn auch danach und auch noch jetzt war sie immer für ihn da und hörte ihm zu. Nachdem er das Krankenhaus verlassen hatte und in eine Klinik eingewiesen worden war, war sie immer gekommen, wenn sie es konnte und auch, wenn das nicht wirklich oft war, hatte es ihm gut getan und ihm geholfen weiter zu kommen. Trotzdem war an dem Tag, an dem er versucht hatte sich das Leben zu nehmen, irgendwas in ihm kaputt gegangen. Vielleicht war es auch schon vorher gewesen, als Allison sich umgebracht hatte, doch ab da war es noch mal mehr spürbar gewesen. Lucas lebte eigentlich nur noch so vor sich hin und selbst, wenn er versuchte daraus auszubrechen, gelang es ihm nicht richtig. Doch trotzdem war Zoey immer für ihn da und versuchte ihn aufzumuntern. Und auch, wenn er sich immer wieder zurück zog und sich selbst bei Zoey wochenlang nicht meldete wusste er, dass sie immer für ihn da war, wenn er sie brauchte. Sie war eigentlich viel zu nett zu ihm dafür, dass er sie so behandelte...

Der heutige Abend war wieder so etwas und auch, wenn er etwas missglückt war, war Lucas Zoey dankbar, dass sie ihn wenigstens mal raus geholt und es versucht hatte. Sonst wäre er nämlich wohl auch nicht besser, dafür aber um einiges einsamer gewesen. "Ach, das bekommen wir schon irgendwie hin", sagte Lucas und lächelte ehrlich, wenn er daran dachte. "Okay", sagte er und wusste dann nicht mehr recht was er sagen sollte. Zwar wollte er noch einige Sachen mit Zoey bereden, doch er wusste nicht recht wie er anfangen sollte. Doch trotzdem war die einkehrende Stille angenehm und keine Stille, bei der man hofft sie durchbrechen zu können. Als Zoey ihn anblickte sah auch Lucas zu ihr und als sie sich zu ihm beugte und ihre Lippen für einen kurzen Moment auf seine legte bewegte er sich nicht. Ein Kuss. Zoey hatte ihn geküsst und Lucas hatte keine Ahnung wie er reagieren sollte. Hatte er etwas gespürt? War da mehr als nur Freundschaft zwischen ihnen, oder war das nur ein 'Ausrutscher'? Er hatte keine Ahnung und vor allem hatte er keine Ahnung was er jetzt machen sollte. Zoey drehte sich weg und entschuldigte sich und Lucas rutschte ein Stück von ihr weg. Nicht, weil er von ihr weg wollte oder es ihm unangenehm war jetzt neben ihm zu sitzen sondern eher, weil er mit der Situation überfordert war. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen", sagte er nur, denn irgendwie musste Lucas zugeben, dass es sich gut angefühlt hatte. Doch war das nur so gewesen, weil er ewig niemanden mehr geküsst hatte oder, weil es Zoey war? Zoey, die er schon so lange kannte, der er vertraute und die so gut wie alles über ihn wusste. Lucas hatte keine Ahnung.


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#9

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 16.06.2013 15:02
von Zoey Anderson • 70 Beiträge

Als Lucas im Krankenhaus gelegen hatte, war es einfach besser gewesen seine Familie von ihm fern zu halten, denn auch ich hatte gewusst das keiner von ihnen einfach still dasitzen und für ihn da sein hätte können. Sie hätten ihn mit Fragen nach dem Warum und Wieso gelöchert und selbst wenn mich diese Fragen auch gequält hatten, so war es mir wichtig gewesen, das er zuerst wieder auf die Beine kam, bevor er irgendwas erklärte. Er hatte damals viel durchgemacht, das wusste ich und daher hatte ich den Schmerz der in mir wohnte einfach auch für mich behalten, damit es ihm irgendwie wieder besser gehen konnte. Wenn ich so zurück dachte, dann hatte ich vieles für mich behalten um Lucas einfach nicht damit zu belasten, da er schon zu viel mit sich selbst und seinen Depressionen zu kämpfen hatte. Auch hatte ich damals seinen Eltern versprochen das ich immer für ihn da sein würde, denn selbst sie wussten, das er außer mir niemanden an sich mehr heran ließ und selbst bei mir hatte sich das nicht immer als leicht heraus gestellt. Doch eigentlich war er auf einem ganz guten Weg gewesen, bis heute Nacht. Durch diesen Ausbruch meiner Gefühle hatte ich ihm alles an den Kopf geworfen, was mich die letzten Jahre beschäftigt hatte. Ich hatte ihm die Wahrheit über Allison gesagt und wie verblendet er ihretwegen gewesen war. Bereut er das alles? Ich konnte es einfach nicht einschätzen, denn er schien darüber noch mit sich selbst zu hadern. Und das was ich nun gerade eben getan hatte, das machte das Ganze auch nicht wirklich besser und leichter. Ich hatte ihn geküsst, einfach ohne nachzudenken gehandelt und nun hatte ich den Salat. Niemals hatte ich dies zugeben wollen und nun konnte er es erahnen. Das schlimmste jedoch war, das er sich vor mir zurück zog und weg rutschte, denn das fühlte sich an, als würde mir ein Messer geradewegs ins Herz gerammt werden. Genau dies hatte ich niemals mitmachen wollen und doch war es nun passiert. "Doch.... ich hätte das nicht tun sollen..." Ich schaute weg, konnte ihn einfach nicht ansehen, denn ich wollte nicht wissen was nun in sein Gesicht geschrieben stand. Deswegen schob ich die Decke von meinem Schoss und stand auf um ans Fenster zu gehen und nach draußen zu schauen. Es war bereits sehr spät, und in den Seitenstraßen war kaum noch ein Mensch oder Auto zu entdecken. Doch selbst das konnte mich nun nicht mehr ablenken, denn ich konnte Lucas Blicke in meinem Rücken spüren. Wie sollte ich mich nun verhalten? Sollte ich es einfach abtun und es auf den Alkohol schieben? Oder sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Verdammt, ich wusste einfach nicht was ich nun tun oder sagen konnte, daher blieb ich einfach stehen, lehnte meine Stirn gegen das kühle Glas und sah nach draußen.


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#10

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 16.06.2013 15:41
von Lucas Cameron • 51 Beiträge

Lucas wollte nicht an seine Zeit im Krankenhaus oder in der Klinik zurück denken, denn es war echt hart gewesen und auch, wenn es ihm teilweise auch gut getan hatte, hatte es ihm auch ganz schön fertig gemacht über alles zu reden und alles, was passiert war, immer und immer wieder durch zu kauen. Deswegen war er wohl auch so froh gewesen in dieser Zeit Zoey zu haben, denn sie hatte ihn, immer, wenn sie da war, abgelenkt und auf andere Gedanken gebracht anstatt ihn immer wieder daran zu erinnern was passiert war und was er getan hatte. Seine Familie hätte ihn mit ihren Vorwürfen und Fragen wahrscheinlich nur noch mehr runter gezogen. Dabei meinten sie es damit gar nicht böse, das hatte Lucas damals schon gewusst, doch sie merkten auch nicht, dass es ihm nur noch schlechter ging, wenn sie ihn ausfragten. Das war auch jetzt noch so, denn immer wieder erinnerten sie ihn an alles, was passiert war, und ließen ihn das alles noch mal durchleben weswegen es ihm nur noch schlechter ging. Wahrscheinlich hatte er deswegen kaum noch Kontakt zu seinen Eltern, mal davon abgesehen, dass er sowieso kaum Kontakt zu irgendwem hatte. Zu Zoey hatte er noch am Meisten Kontakt auch, wenn selbst sie sich kaum noch trafen. Wie würde es wohl nach dem heutigen Abend zwischen ihnen sein?

Lucas versuchte an etwas anderes zu denken, doch es wollte ihm nicht recht gelingen. Alles, was heute passiert war, was Zoey ihm gesagt hatte, ging ihm durch den Kopf und er wusste nicht wie er damit umgehen sollte. War er wirklich so blind gewesen? Hatte er wirklich gar nichts mit bekommen? Nicht, dass Allison so gemein und hinterhältig gewesen war, obwohl es so offensichtlich war? Wieso hatte er das nicht gemerkt? Hatte er einfach die Augen vor allem verschlossen? Hatte er es eigentlich gewusst und es sich ausgeredet? Es nicht wahr haben wollen? Dass Zoey ihn geküsst hatte machte das Ganze nicht besser, denn jetzt stand irgendwas zwischen ihnen. Was wusste Lucas nicht genau, doch das erste mal seid langem wusste er nicht wie er sich in ihrer Anwesenheit verhalten, was er sagen sollte. Sie stand auf, ging zum Fenster und legte ihre Stirn an das Glas während Lucas weiter auf dem Sofa saß und nicht wusste was er tun sollte. Sollte er zu ihr gehen? Sie umarmen? Irgendetwas sagen? Er hatte keine Ahnung, denn er hatte keine Ahnung was das Ganze bedeuten sollte. Für sie, für ihn. Er wusste nur, dass sich etwas verändert hatte, doch hatte er keine Ahnung wie er darauf reagieren sollte. Kurz rieb er sich über die Augen ehe Lucas aufstand und in die Küche ging wo er noch eine Schachtel Zigaretten hatte, denn die Andere war ja durch den Regen aufgeweicht. Er nahm seinen Aschenbecher und ein Feuerzeug mit ehe er wieder ins Wohnzimmer ging und sich zurück aufs Sofa setzte, denn er wollte nicht ohne ein Wort in der Küche verschwinden und Zoey alleine lassen. Er holte eine Zigarette raus und zündete sie an bevor er wieder zu Zoey sah, die noch immer am Fenster stand.


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#11

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 16.06.2013 16:01
von Zoey Anderson • 70 Beiträge

Die Zeiten waren hart gewesen und doch hatten wir sie irgendwie mehr oder minder gemeinsam durchgestanden. Ich war für ihn da gewesen so gut ich es gekonnt hatte und das würde ich auch noch in Zukunft sein, selbst wenn ich im Moment nicht wusste, wie diese Aussah. Wieso hatte ich mich auch ausgerechnet in ihn verlieben müssen? Es gab zig andere Männer die meinen Weg gekreuzt und Interesse bekundet hatten, aber an allen hatte ich etwas gefunden, was mich störte. Und so hatte ich sie in die Wüste geschickt und nicht darauf geachtet, das meine Gefühle schon lange einen anderen Weg eingeschlagen hatten. Wie lange liebte ich Lucas schon? Da ich daran gedacht hatte wusste ich es auch nicht und meinen jetzigen Gefühlen nach konnte das schon Jahre gehen und schon vor Allison bestanden haben. Ich war total verwirrt, wusste nicht mehr was ich nun tun sollte, denn egal was, es hatte schon eine kleine Kluft zwischen ihm und mir entstehen lassen. Einseitige Gefühle waren nie gut, daher hatte ich auch nie vor gehabt es ihm zu sagen oder mich ihm zu offenbaren. Ich hatte gehofft das alles so bleiben konnte wie es war und das ich irgendwann damit klar kam, aber wie man nun gesehen hatte, war dem nicht so. In Gedanken sprach ich Flüche auf den Alkohol denn ohne ihn wäre es sicher nicht so weit gekommen... oder doch? Hätte ich trotzdem so reagiert und ihm alles erzählt, weil es mir auf der Seele brannte? Ich konnte nicht beurteilen wie es besser verlaufen wäre und nun befanden wir uns nun mal an diesem Punkt. Immer noch sah ich nach draußen, doch ich konnte hören das Lucas das Wohnzimmer verließ, sodass ich leise Seufzen konnte. Er konnte mit diesem Kuss nichts anfangen weil er keinerlei Gefühle für mich hatte, zumindest nicht in diese Richtung und innerlich ohrfeigte ich mich selbst für meinen Fehler es ihm gesagt zu haben. Doch was konnte dies nun alles retten? Lucas kehrte ins Wohnzimmer zurück, sagte jedoch immer noch kein Wort, was mich nur noch nervöser machte. "Vielleicht sollte ich gehen...." sagte ich leise, doch meinte ich meine Worte nicht so, denn ich bewegte mich keinen Millimeter und sah weiterhin nach draußen in die nächtlichen Straßen. "Es tut mir leid Lucas...."


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#12

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 16.06.2013 16:21
von Lucas Cameron • 51 Beiträge

Lucas zog an seiner Zigarette und sah zu Zoey während er den Rauch in die Luft pustete. Er wusste, dass es falsch war ihr nicht zu antworten, sondern einfach da zu sitzen und nichts zu tun, doch er wusste auch nicht was er sagen, wie er reagieren sollte. Was sollte er jetzt tun? Sollte er zu ihr gehen? Irgendwas sagen? Wenn ja, was? War das Ganze nur ein Ausrutscher wegen dem Alkohol gewesen oder hatte Zoey Gefühle für ihn? Und wie sollte er darauf reagieren, wenn es so war? Er hatte keine Ahnung. Irgendwie hatte der Kuss sich ja gut angefühlt, doch Lucas wusste nicht recht, ob das nur aus der Situation heraus so war, oder, ob er auch Gefühle für Zoey hatte. Sie war seine beste Freundin, okay, aber war da noch mehr? Hatte er sich auch in sie verliebt? Er war sich nicht sicher, denn dazu war er im Moment viel zu durcheinander.
Als Zoey sagte, dass sie gehen sollte, schüttelte Lucas den Kopf, denn auch, wenn die Situation merkwürdig war, wollte er jetzt nicht alleine sein. Nicht nach allem, was heute passiert war. Er stand auf und ging zu Zoey, die sich noch nicht vom Fenster weg bewegt hatte, sondern noch immer nach draußen starrte. "Ich will nicht, dass du gehst und es muss dir auch nicht leid tun...", sagte er und wusste nicht recht wie er sich erklären sollte. Er stellte sich neben Zoey ohne sie zu berühren, weil er nicht wusste, ob das gerade das Richtige war, und sah sie an. "Was hatte das zu bedeuten?", fragte er, obwohl Lucas klar war, dass die Frage dumm war. Doch trotzdem musste er es wissen, musste es noch mal von ihr hören und erfahren, was sie wirklich fühlte. Ehe er sich darüber klar werden konnte, was er selbst fühlte.


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#13

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 16.06.2013 16:50
von Zoey Anderson • 70 Beiträge

Die paar Minuten in denen Lucas nicht im Raum war versuchte ich meine Gedanken zu ordnen, doch leider war ich damit mehr als erfolglos. Ich wusste einfach nicht was ich denken sollte, denn meine Gefühle die ich für ihn hatte waren einfach zu klar. Doch wie konnte ich ihm davon erzählen ohne ihn damit von mir weg zu drängen? In Filmen ging sowas ja immer gut aus, aber das hier war kein Hollywoodstreifen in dem alles nach Drehbuch lief. Das hier war das echte Leben und mit jeder Entscheidung die man traf veränderte man etwas, zum positiven, aber auch zum negativen. Was hatte also ich damit getan? Am liebsten hätte ich meinen Kopf gegen die Scheibe geschlagen, einfach nur, damit sich meine Gedanken vielleicht von alleine ordneten, aber gerade als ich das tun wollte kam Lucas zurück und so lies ich es sein. Vielleicht sollte ich wirklich einfach gehen und verschwinden, sodass ich selbst und auch er einfach erstmal darüber nachdenken konnten. Doch worüber sollte er nachdenken, wenn er nicht einmal wusste, was ich für ihn empfand. Ich hatte Angst es zu riskieren, denn ich wollte ihn auf keinen Fall verlieren. Doch das würde passieren, wenn er darüber Bescheid wusste, denn ich war der Überzeugung, das er solche Gefühle nicht für mich hatte. Er hing immer noch an Allison, auch wenn diese Person das gar nicht verdient hatte. Plötzlich jedoch stand er neben mir und ich machte den Fehler und sah zu ihm auf. Ja sein Blick war mehr als fragend und auch zweifelnd, denn er wusste nicht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Gott, ich wusste es doch selbst nicht einmal und nun sollte ich ihm Frage und Antwort stehen? Ich wusste nicht ob ich das konnte, aber das er nicht wollte, das ich ging, das war schon mal ein gutes Zeichen. Doch nun kam die Frage vor der ich mich gefürchtet hatte, denn ich wusste nicht genau, was ich ihm darauf antworten sollte. Wahrheit oder Lüge? Was war besser? Da ich aber wusste das ich mich nicht ewig davor verstecken konnte ging ich das Risiko ein und gestand ihm, was ich fühlte. Dabei ansehen konnte ich ihn jedoch nicht, sondern blickte weiterhin aus dem Fenster. "Es war nicht wegen dem Alkohol, falls du dich das fragst. Ich... ich weiß selbst nicht warum ich das genau jetzt getan habe. Es ist einfach alles so verwirrend. Du weißt nicht wie schwer es ist seit Jahren deinen besten Freund zu lieben und immer gute Miene zu bösem Spiel zu machen. Immer an seiner Seite zu sein und doch nicht so gesehen zu werden. Für eine andere Frau die es nie ernst gemeint hat stehen gelassen zu werden..." Ich sprach von Lucas in der dritten Person, da ich es einfach nicht direkt aussprechen konnte.


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#14

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 16.06.2013 18:41
von Lucas Cameron • 51 Beiträge

Er hörte Zoey zu, doch ihre Antwort brachte ihm keine Klarheit sondern verwirrte ihn nur noch mehr und warf noch mehr Fragen auf, auf die Lucas keine Antwort wusste. Sie hatte sich in ihn verliebt. Schon seid Jahren...Wie sollte Lucas jetzt reagieren? Er mochte Zoey, wirklich. Nein, eigentlich war es mehr als das: er vertraute ihr wie er sonst keinem Menschen vertraute, doch hatte er nicht die gleichen Gefühle für sie wie sie für ihn. Dafür hing er noch viel zu sehr an Allison, auch, wenn sich das nach dem, was Zoey ihm heute alles gesagt hatte, auch verändert hatte. Trotzdem kam er nicht vom einen auf den anderen Moment von ihr los, konnte nicht so einfach mit allem abschließen und sich auf etwas neues einlassen, auch, wenn er es vielleicht wollte. Das Ganze machte im Moment nur noch alles komplizierter. Am liebsten würde er Zoey in den Arm nehmen und ihr sagen, dass er ihre Gefühle erwiderte, doch...Es war nicht so, dass dem nicht so war, aber...Um ehrlich zu sein verstand Lucas das Ganze gerade selbst nicht recht, wusste nicht, was er fühlte und konnte seine Gefühle nicht richtig einordnen. Zoey war ihm wichtig und vielleicht fühlte er das gleiche wie sie, aber im Moment konnte er das einfach noch nicht. Nicht nach alle dem, was passiert war. In den letzten Jahren, Monaten, Wochen, heute. Er wusste nur, dass er Zoey auf keinen Fall verletzen wollte, denn er wusste nicht was er ohne sie machen sollte. Er konnte sie einfach nicht verlieren. Doch was sollte Lucas sagen, was tun, um sie nicht zu verletzen? Wieso musste das auch alles auf ein Mal sein? Wieso musste alles so kompliziert sein? Konnte im Leben nicht ein mal eine Sache einfach sein? Konnte er nicht einfach mit Allison abschließen und Zoeys Worte erwidern, sich richtig dabei fühlen? Doch er wollte Zoey nicht verletzen indem er es jetzt erwiderte und es dann doch nicht ganz der Wahrheit entsprach, einfach, weil er das im Moment nicht konnte. Das wäre nicht richtig. Das hätte sie nicht verdient. Doch er konnte es auch nicht verneinen. Das war das, was ihn gerade am meisten verwirrte, denn keine von beiden Möglichkeiten erschien ihm richtig. "Es tut mir leid", sagte Lucas, weil er nicht wusste was er sonst antworten sollte. Es tat ihm leid, dass das alles nicht so einfach war und, dass er nicht einfach sagen konnte, dass er das Gleiche fühlte. Und es tat ihm leid, dass er damit bestimmt gerade alles ruiniert hatte, ihre Freundschaft kaputt gemacht hatte.


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#15

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 16.06.2013 18:58
von Zoey Anderson • 70 Beiträge

Klarheit war das, was mir auch im Moment fehlte, denn ich war genauso verwirrt wie er und konnte mir der Situation eigentlich nicht umgehen. Vor allem hatte ich ihm nun gesagt was ich wirklich fühlte, hatte mich ihm offenbart und es passierte genau das, was ich schon geahnt hatte, was aber nicht bedeutete, das es deswegen weniger weh tat. Er hatte nicht die gleichen Gefühle für mich und würde sie auch nie haben, denn in seinen Augen war ich einfach nur seine beste Freundin, die immer für ihn da war und mehr nicht. Ich würde nie über diesen Status hinaus kommen, das sah ich ihm einfach an und innerlich hasste ich mich selbst dafür, das er nun darüber bescheid wusste. Hätte ich nichts gesagt, so hätte ich alleine damit leben und fertig werden können, doch da er es nun wusste würde dies immer zwischen uns stehen, denn sicher wusste er nun auch nicht, wie er sich mir gegenüber verhalten sollte. Was in seinem Kopf vorging, das wusste ich natürlich nicht, aber sein Gesichtsausdruck und seine Entschuldigung reichten eigentlich schon aus, damit ich es erahnen konnte. "Ist schon ok..", sagte ich und setzte mich nun in Bewegungen, mit ich nicht mehr neben ihm stehen musste. "Ich bin damit Jahrelang klar kommen, also mach dir keine Sorgen." Ich ließ nicht durchblitzen wie es mir wirklich damit ging und das es mich sehr tief traft, das er keine Gefühle für mich hatte. Aber das kam eben davon wenn man einen Mann liebte, der sein Herz einer anderen geschenkt hatte und es dort immer noch war. "Mach dir also keine Gedanken darum, es ist alles wie immer und das wird es auch für immer sein." Sicher wurde ihm nun auch klar, wieso ich Jahrelang keinen Freund hatte und wieso ich mich auch immer dagegen gesträubt hatte andere Männer kennen zu lernen. Und vielleicht erkannte er auch, wieso Allison ihn von mir fern gehalten hatte, denn sie hatte es gewusst. Doch das alles brachte mir jetzt nichts und das ich seine Klamotten anhatte, das machte es auch nicht wirklich besser. "Es tut mir leid. Es war ein Fehler dir davon zu erzählen. Vergiss es einfach, es hat sich nichts zwischen uns geändert." Ich stand inzwischen an der Wohnzimmertüre und lehnte mich mit dem Rücken gegen den Rahmen. So vieles spuckte nun in meinem Kopf herum und ja ein Teil von mir fand es eine gute Idee jetzt zu gehen, doch der andere Teil wehrte sich dagegen, weswegen ich ja auch noch hier lehnte. Mit beiden Händen fuhr ich durch meine braunen Haare und ich schaffte es einfach nicht ihn anzusehen, denn ich musste diese starke Fassade aufrecht erhalten.


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