#16

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 16.06.2013 19:13
von Lucas Cameron • 51 Beiträge

Er hatte sie mit seinen Worten verletzt, das war Lucas klar, und es tat ihm ehrlich leid. Er wünschte sich selbst, dass das alles anders wäre, dass alles einfacher wäre, als es war. Wieso musste auch immer alles so kompliziert sein? "Nein, es ist nicht okay", sagte er und folgte Zoey mit seinem Blick, die ihn noch immer nicht angesehen hatte und jetzt in Richtung der Tür ging, bereit dazu aus seiner Wohnung zu verschwinden und ihn alleine zu lassen. Er wollte sie aufhalten, wollte zu ihr gehen, sie in den Arm nehmen, sie küssen. Genau so, wie es jetzt in jedem romantischen Liebesfilm passiert wäre. Doch so einfach war das nicht. Er konnte sich nicht von einem auf den anderen Moment ändern, alles, was passiert war einfach vergessen und weiter machen. Egal wie sehr er es auch wollte. So einfach wie in den Filmen war es im echten Leben leider nicht. Trotzdem wollte er sie hier behalten, sie bei sich haben, denn Zoey war, auch nachdem sie ihm das gerade gestanden hatte, die einzige Person mit der er wirklich reden konnte. Die einzige Person, die ihn wirklich verstand. Doch wie sollte er ihr das begreiflich machen? Wie sollte er ihr erklären, was er selbst nicht verstand? Wahrscheinlich war es besser, wenn sie jetzt ging, doch eigentlich wollte Lucas das nicht. Es war egoistisch sie jetzt darum zu bitten zu bleiben, ihn nicht alleine zu lassen und, wenn sie gehen wollte würde er sie nicht daran hindern, auch, wenn er es am liebsten wollte. "Es tut mir leid, wirklich und ich wünschte ich könnte dir das Gleiche sagen, ich wünschte ich würde deswegen gerade nicht alles kaputt machen, doch ich kann es nicht...", versuchte Lucas sich zu erklären, auch, wenn er es nicht richtig hin bekam. Wie auch? Wie sollte er das alles erklären? Ihm war selbst klar, dass es schwachsinnig war Allison noch immer hinterher zu trauen, noch immer an einer Frau zu hängen, die ihn nicht geliebt hatte, die ihn manipuliert hatte und, die seid Jahren tot war. Doch er konnte sie einfach nicht los lassen, was ihn selbst nervte. Wieso konnte er nicht einfach damit abschließen und diese Frau, die Depressionen und alles, was damit zusammen hing, hinter sich lassen? Wieso konnte es nicht so einfach sein?


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#17

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 16.06.2013 19:33
von Zoey Anderson • 70 Beiträge

"Doch es ist ok Lucas, das muss es einfach sein." Zumindest redete ich mir das jetzt ein, denn sonst wäre der Schmerz unerträglich gewesen. Ich hatte nun mal diese Gefühle und konnte sie auch nicht ändern, selbst wenn er sie nicht erwidern konnte. Aber wir waren schon zu lange befreundet und ich hatte es die letzten Jahre auch überstanden, also würde ich das auch weiterhin tun. "Lass es einfach gut sein, ok? Dein Gesichtsausdruck hat mir schon alles gesagt was ich wissen muss und du musst es nicht noch einmal laut aussprechen. Ich weiß selbst das du niemals solche Gefühle für mich haben und mich immer nur als deine beste Freundin ansehen wirst. Manchmal frage ich mich, wieso Allison überhaupt Angst hatte, das du mich lieben könntest, denn du hast immer nur sie geliebt und du tust es immer noch, auch wenn du jetzt die Wahrheit über sie kennst. Du liebst eine Frau, die dich nie geliebt, die dir nur Schmerzen und Kummer bereitet hat und die dich benutzt und belogen hat. Und trotzdem liebst du sie..." Ja das konnte ich nicht verstehen und das würde ich wahrscheinlich auch nie. "Ich sollte gehen, das ist besser so....", sagte ich ohne ihn anzusehen und lief ins Bad um in meine immer noch durchnässten Klamotten zu schlüpfen. Seine Sachen, die er mir geborgt hatte legte ich zusammen auf die Wäschebox und sah dabei in den Spiegel, der über dem Waschbecken hing. Ich musste stark sein, musste das durchziehen, denn vielleicht war es besser, wenn wir uns erst einmal nicht sahen und beide versuchten damit klar zu kommen. Auch wenn ich es gerne wollte das sich dadurch nichts zwischen uns verändert hatte, so hatte es das trotzdem getan. Nichts würde mehr so ein wie früher, denn Lucas würde nicht mehr wissen, wie er sich verhalten sollte und das wollte ich ihm einfach gerne ersparen. Trotz allem war ich noch seine beste Freundin, aber eben auf Abstand. Langsam lief ich zurück ins Wohnzimmer und lehnte mich wieder gegen den Türrahmen wobei ich nun dieses Mal meinen Blick zu ihm wand. Er sah genauso aus wie ich mich gerade fühlte und doch änderte das einfach nichts. "Es tut mir leid. Ich hatte nie geplant mich gerade in dich zu verlieben, aber es ist passiert. Sowas kann man sich einfach nicht aussuchen. Und eigentlich wollte ich nicht, das du je davon erfährst, denn das macht unsere Freundschaft kaputt und das wollte ich nie riskieren. Doch nun weißt du es und es ist besser wenn ich gehe und wir uns vielleicht eine Weile einfach nicht sehen, damit wir Gras über die Sache wachsen lassen können.." Gott wie ich es hasste das auszusprechen, aber es war der beste Weg...


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#18

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 16.06.2013 19:59
von Lucas Cameron • 51 Beiträge

Lucas wollte einfach, dass das alles vorbei war, dass sie irgendwie eine Lösung für alles finden würden, dass alles irgendwie einfacher wäre als es ist. Er wollte Zoey nicht wegen so etwas verlieren, er konnte sie nicht verlieren, denn ohne Zoey war Lucas aufgeschmissen. Er würde sich wieder zurück ziehen, in seine Depressionen verfallen und ohne Zoey hatte er dann noch nicht mal jemanden, der ihn da wieder raus holen würde. Doch er wusste nicht was er tun sollte um die Situation zu retten, um alles wieder gerade zu biegen, dafür zu sorgen, dass es wurde wie es vorher war. Wieso konnte man nicht die Zeit zurück drehen? Einfach zurück spulen und alles noch mal machen, besser machen, anders reagieren? Darauf vorbereitet sein, was kam, und wissen wie man reagieren musste. Dann wäre alles so viel einfacher und unkomplizierter. Doch das Leben war nicht so einfach, das Leben stellte einem immer wieder Fallen oder Steine in den Weg, die alles schwieriger machten als es ohnehin schon war. Zoey war sauer auf ihn und Lucas konnte es verstehen, sie hatte alles recht dazu sauer auf ihn zu sein, denn er war ihr nie ein guter Freund gewesen während sie alles für ihn getan hatte. Doch er hatte immer Allison bevorzugt. Allison, die ihn manipuliert, ausgenutzt und kaputt gemacht hatte. Die ihn jetzt noch nicht los ließ, auch, wenn sie schon so lange tot war und sein Leben trotzdem noch immer kaputt machte. Er sollte sie einfach vergessen, sie einfach los lassen und sich auf etwas neues einlassen, wieder beginnen zu leben, doch so einfach war das nicht. Nicht einfach so, nicht jetzt und nicht so schnell. Er hörte Zoey zu und es tat ihm weh das von ihr zu hören, zu hören wie verletzt sie war und wie sehr er ihr weh tat. Doch er konnte ihr auch nicht widersprechen, denn damit würde er alles nur noch schlimmer machen. Er würde ihr Hoffnungen machen, die er nicht einhalten konnte und ihr Leben deswegen nur noch mehr ruinieren als er es ohnehin schon tat. Vielleicht war das gerade auch ganz gut, denn es sorgte dafür, dass Zoey gehen wollte, dass sie Abstand von ihm wollte, was vielleicht ganz gut für sie war. Dann hätte sie endlich mal wieder Zeit für sich anstatt sich immer um Lucas zu kümmern und er würde sie nicht weiter runter ziehen und ihr ihr Leben unnötig schwer machen.
Zoey verließ den Raum, ging ins Badezimmer. Die Zeit, die sie weg war, kam Lucas wie eine Ewigkeit vor, denn es war schrecklich mit seinen Gedanken alleine zu lassen, die ihn runter zogen und dafür sorgten an Dinge zu denken, die er lieber aus seinen Gedanken streichen wollte. Er wollte einfach weg von hier, das alles beenden, es für Zoey einfacher machen...Und auch, wenn sein Verstand ihm sagte, dass es alles nur schlimmer machen würde, konnte er die Gedanken nicht abstellten, sie nicht einfach so los lassen. Als sie sagte, dass sie sich eine Weile nicht sehen sollten nickte Lucas, auch, wenn es ihm schrecklich weh tat. Er hatte alles kaputt gemacht, seine beste Freundin gekränkt und somit die wichtigste Person in seinem Leben von sich gejagt auch, wenn er das eigentlich gar nicht wollte. Doch wahrscheinlich hatte Zoey recht. Es war besser so, besser, wenn sie erst mal Abstand hielten, Gras über die Sache wachsen ließen und er sie nicht noch mehr verletzte...Also widersprach er ihr nicht, ließ sie gehen. Egal wie schwer es ihm auch viel.


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#19

RE: Wohnzimmer

in Lucas Cameron 16.06.2013 20:21
von Zoey Anderson • 70 Beiträge

Wie ein begossener Pudel stand ich nun im Türrahmen, denn meine Sachen waren nicht mal ansatzweise getrocknet, aber das war nun auch egal. Innerlich war mir alles egal, denn ich musste einfach weg von hier und von der ganzen Situation. Ich hasste mich dafür, das ich mich ausgerechnet in Lucas verliebt hatte und dass das unsere Freundschaft kaputt machte. Dabei waren wir doch das beste Beispiel dafür gewesen das Männer und Frauen befreundet sein konnten ohne das die Gefühle dabei in den Weg kamen, aber auch dies hatte sich geändert, so wie alles andere auch. Wir waren nicht mehr 13 und das Leben war weiter gegangen, auch bei uns. Und nun waren wir an diesen Punkt gelangt, an den keiner von uns hatte kommen wollen. Immer noch weigerte sich ein Teil von mir zu gehen und doch wusste ich, das es so das Beste war. Wie früher würde es nie wieder sein, aber ich hoffte, das es sich auf irgendeine Art wieder einrenken würde, wenn wir uns einfach eine Weile nicht sahen und da er mir nicht widersprach war auch er damit einverstanden. Es tat verdammt weh und doch musste es nun so sein. Langsam löste ich mich vom Türrahmen und lief die wenigen Schritte auf ihn zu um dann vor ihm stehen zu bleiben. Meine Hand legte ich kurz auf seine Wange um sanft darüber zu streichen. "Pass auf dich auf Lucas..." Auf die freie Wange drückte ich einen kurzen und sanften Kuss, bevor ich mich ohne ein weiteres Wort abwandte und die Wohnung und auch ihn verließ.


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