Meine Mutter hatte sich wieder einen neuen Ehemann angelacht- wieder einen reichen trotz des Debakels ihres letzten- und so war ich gezwungen diese ganzen idiotischen Veranstaltungen nur für reiche Leute zu besuchen. Was ich dort sollte, fragte ich mich selbst schon den ganzen Tag, schließlich kannte ich dort niemanden und wollte dort auch niemanden kennen, aber meine Mutter hoffte dort eine gute Partie für mich zu finden, so dass ich wieder in den höheren Kreisen aufgenommen werden wurde, in die ich ihrer Meinung nach auch gehörte. Meiner Meinung nach war das vollkommener Bullshit und ihre Ausrede, damr ich nicht weiter studierte, was ihrer Meinung nach nicht Lady-like war, aber es interessierte mich schon lange nicht mehr, was sie dachte. Also hatte ich mich trotz einer langen und heftigen Diskussion in das Kleid, was sie mir gekauft hatte, schmeißen und den Maskenball aufzusuchen müssen. Obwohl ich da überhaupt keine Lust zu hatte, musste ich schon zugeben, dass ich in dem Kleid genial aussah- meine Mutter hatte schon immer ein gutes Händchen für so etwas gehabt. Ich kam also in dem Ballsaal an und schnappte mir erstmal einen Drink, weil ich den brauchte, um den Abend zu überstehen ohne irgendetwas dummes zu tun. Dann begann auch schon die Musik und ich schaute etwas hilflos durh die Gegend, weil ich nicht genau wusste, Was ich jetzt machen sollte.

Alle um mich herum begaben sich so langsam auf die Tanzfläche, aber ich konnte da ja schlecht alleine hingehen oder? So etwas Kant man nicht, da es alles paartanze waren. Ich beherrschte die klassischen Tänze ziemlich gut, da diese Art von tanzen die einzige war, die mir Spaß machte und, da ich als kleines Kind schon darin getrimmt wurde, bereiten sie mir auch überhaupt keine Mühe. Mein Problem war also jetzt eher einen Tanzpartner zu finden, was sich als schwieriger erwies, als gedacht, weswegen ich erstmal einfach nur da stand und beschloss dann eben am heutigen Abend nicht zu tanzen. Doch dann sprach mich ein trotz der Maske nicht schlecht aussehender junger Mann an und forderte mich zum tanzen auf, was mich ziemlich glücklich machte, da ich, wenn ich schon hier sein musste, lieber tanzen als doof rumstehen wurde. "Ja, sehr gerne", antwortete ich ihm mir einem süßen Lächeln und ergriff seine Hand. Zusammen gingen wir dann auf die Tanzfläche- gerade noch rechtzeitig.

Jetzt, wo ich jemanden hatte, der mit mir tanzen wollte, konnte ich der ganzen Veranstaltung gegenüber auch mehr Freude aufbringen. Natürlich war es jetzt leicht das zu behaupten, da ich jetzt unterhalten war. Die ganze Veranstaltung war an sich noch genauso Kacke wie vorher auch, aber jetzt war ich erstmal zufrieden gestellt und geschmeichelt, dass jemand mit mir tanzen wollte, was mein Selbstwertgefühl wieder etwas bestärkte, denn wenn man nicht aufgefordert wird, fragt man sich doch wieso das so ist.
Anmutig bewegten wir und über die Tanzfläche und ich warf lachend meinen Kopf nach hinten, als er mich nach meinem Namen fragte. "Wo bleibt denn dann der ganze Spaß?", gab ich mir einem Frechen Grinsen auf den Lippen zurück. "Du kannst Mir ja erstmal deinen Namen verraten und dann schaue ich, ob ich dir meinen verrate", schlug ich Grinsend vor und hob meinen Blick, bis ich ihn seine Augen schauen konnte.

Er schien recht hübsch zu sein- soweit man das trotz der Maske erkennen konnte- und dessen schien er sich auch bewusst zu sein- dad erkannte man an seinem verhalten und allgemein seine Präsenz. Ich wusste nicht, wieso er ausgerechnet mich aufgefordert hatte mir ihm zu tanzen, da ich vermutete, dass er irgendetwas im Sinn hatte, aber ich wollte vorerst nicht weiter drüber nachdenken, sondern erstmal den Moment einfach nur genießen, welcher es auch wirklich Wert war zu genießen, da man das Gefühl haben konnte eine kleine Prinzessin auf einem Ball zu sein, was es indirekt ja auch war, nur auf moderne Art und weise und das es auf das Geld und nicht auf den Status ankam.
"Denk dir was aus, süßer", erwiderte ich immer noch mit den Frechen Grinsen auf meinen Lippen und legte meinen Kopf leicht schief, als er sich vorstellte. "Freut mich Anthony", gab ich mit einem süßen Lächeln zurück und ließ meinen Blick durch den Saal und die Tanzfläche, wo mittlerweile doch recht viele Paare zu finden waren, schweifen.

Mein Familiename besaß nur in Italien einen großen Einfluss- bier in Amerika kannte niemand den Namen, was aber auch eine gewisse Erleichterung war, so dass ich mir aussuchen konnte zu welchem gesellschaftlichen Kreis ich gehören wollte- ob zu den reichen oder zu der gutbürgerlichen Mittelschicht. Meine Mutter hatte ihre Wahl, in dem sie diesen Stanton geheiratet hatte, getroffen und versuchte mich mit mach oben zu ziehen, aber ich war mir noch unsicher, ob ich das unbedingt wollte, denn das wurde bedeuten mein Studium zu beenden und das wollte ich nicht. Ich liebte mein leben so wie es war.
Anthony meinte, dass er mich dann ab sofort Cindarella nennen wurde, was mich schmunzeln ließ. "Der Name passt irgendwie zu dieser ganzen Angelegenheit und der Situation", stimmte ich ihm zu und grinste leicht. "Dagegen ist mein Name wirklich umlassen", stellte ich fest und fuhr durch meine Haare ohne meinen Blick von ihm abzuwenden. "Was machst du so, wenn du nicht gerade Mädchen wie mich vor dem Tod durch Langeweile rettest?", wollte ich wissen.

Mir war sein Name nicht wirklich bekannt, aber meiner Mutter schon und daher wusste ich, dass seine Familie aus den obersten der oberen Gesellschaftsschicht von New Orleans stammte. Natürlich hatte er mir seinen Nachnamen nicht verraten, aber ich kannte von meiner Mutter nur einen Anthony ungefähr meines Alters, so musste er das ja sein, denn meine Mutter irrte sich bei so etwas niemals. Ich fragte mich, wie er es wohl empfand zu einer solchen Familie zu gehören? Als Last oder als Vorteil anderen gegenüber? Ich wurde ihn zu gerne fragen, aber dann wurde er wissen wollen, woher ich das alles wusste und mir waren diese ganzen Aktionen meiner Mutter viel zu peinlich, als dass ich einem mir fremden davon erzählen wurde.
"Wenn es dich so brennend interessiert, werde ich mal so gnädig sein und dir diesen Wunsch erfüllen", spöttelte ich lachend", mein Name ist Alessandra. " ich lächelte ihn etwas schüchtern an, während ich weiter tanzte und zu ihm hochschaute. Als ich seine Antwort auf meine frage vernahm, musste ich wieder lachen und meinte:" schon ist das eine wichtige Aufgabe, aber ich glaube nicht, dass sie für dich sonderlich unangenehm ist, da du bestimmt gut von den einzelnen belohnt wirst. Aber du solltest trotzdem noch etwas nebenbei machen. Studierst du?"

"Ah ein muss also? Der Herr hat heute aber viele wünsche", spöttelte ich gelassen und mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen. Ich genoss diese Unterhaltung sehr- nicht, dass ich das irgendwann vor einem Außenstehenden erwähnen wurd, da ich mir vorgekommen hatte den heutigen Abend zu hassen, egal, was passierte, aber jemand so charmantes wie ihn konnte man ja nur schlecht hassen, zu mal er mich nun wirklich aus meiner Langeweile gerettet hatte. "Danke", erwiderte ich verlegen und mit einem geschmeichelten Lächeln, als er meinte, dass mein Name schön wäre. Ich war natürlich, wie jedes andere normale Mädchen auch, anfällig für Komplimente, vor allen Dingen wenn sie von einem doh recht ansehnlichen Typen kamen. "Wieso ausgerechnet das?", fragte ich überrascht über seine Antwort weiter, da ich eigentlich eher weniger so etwas als Antwort vermutet hatte. "Ich studiere forensische Psychologie", beantwortete ich seine Gegenfrage mit einem kleinen Lächeln auf meinen Lippen.