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>>Wohnzimmer
Gerade, weil es so viele Leute gab, die es nicht wirklich interessierte wie es ihm ging und nur aus Höflichkeit oder einfach, weil sie nicht wussten wie sie ein Gespräch sonst beginnen sollten, fragten, war Lucas froh eine echte Freundin und Familie zu haben auf die er sich verlassen konnte. Sowas war heutzutage echt selten und etwas, was man auf keinen Fall verlieren durfte. Auch, dass ihre Freundschaft schon so lange hielt, war etwas besonderes, denn auch nach all den Jahren hatten sie sich noch nicht von einander entfernt. Zumindest nicht wirklich, auch, wenn Lucas das manchmal heraufbeschwor, wenn er sich zurück zog und kaum mit Zoey redete. Doch, wenn sie sich trafen war es immer als hätte es das gar nicht gegeben und man merkte, dass sie wirkliche beste Freunde waren. Sie verstanden sich einfach immer - wie jetzt auch - auf Anhieb und Zoey war die einzige Person, bei der Lucas wirklich er selbst sein konnte und wusste, dass sie deswegen nicht abhauen würde. "Klingt super. Dann komme ich bestimmt öfter vorbei", erwiderte und musste bei dem Gedanken daran grinsen. Ja, das klang echt toll und Lucas nahm sich vor wirklich öfter einfach so bei Zoey vorbei zu sehen und den Tag mit ihr zu verbringen. Vorausgesetzt, dass sie nicht arbeiten musste natürlich. Es tat ihm gut hier zu sein und mit ihr zu reden oder auch einfach schweigend neben ihr zu sitzen, denn Lucas fühlte sich echt wohl dabei. Mit jemandem reden zu können war schon toll, doch auch mal schweigen zu können, ohne, dass es unangenehm war, war auch toll und beides konnte er mit Zoey ohne Probleme.
Lucas zog seine Zigarettenschachtel, die jetzt etwas zerquetscht war, aus seiner Hosentasche und musste dann grinsen. "Als wärst du schnell genug um mich um den Block zu jagen", sagte er und musste noch breiter grinsen. Schon früher hatten sie sich immer wieder geärgert, auch, wenn sie es nie ernst meinten. Naja, wenn sie nicht gerade dabei waren ihre Lieblingsfilme zu zitieren, denn darin waren sie echt gut gewesen und konnten es wahrscheinlich auch heute noch. Immerhin konnte Zoey Star Wars genau so gut mitsprechen wie er und auch, wenn sie damit in der Schule nie so angegeben hatte wie Lucas, der sich immer gerne in den Mittelpunkt gestellt hatte, war sie deswegen nicht schlechter. Sie sollten damit mal in einer Talentshow auftreten, da würden sie bestimmt gewinnen.
Gerade wollte Lucas aufstehen, als Zoey ihn an seinen Händen hoch zog und durch den Schwung fast umkippte. Schnell hielt sie sich an seinen Schultern fest um nicht hin zu fliegen und brachte Lucas so zum grinsen. "Ich komm ja schon, keine Sorge", meinte er grinsend und holte eine Zigarette aus der Schachtel, die er sich dann hinters Ohr steckte bevor er die Schachtel wieder in seine Hosentasche packte. Dass Zoey einen Schritt zurück trat bemerkte er gar nicht richtig. Lucas folgte Zoey in die Küche und steckte sich da erst mal seine Kippe an bevor er wieder zu ihr sah. "Ich weiß, ich sollte nicht rauchen", sagte er und musste lächeln, denn er wusste, dass sie das nicht mochte.


"Das werde ich mir merken, das du ab jetzt öfters vorbei kommen willst. Ich hoffe das hältst du auch ein." Ab und an musste ich ihm einfach einen Schubs in die richtige Richtung geben und ich hätte mich selbst dafür Ohrfeigen können das ich das die letzten Wochen nicht getan hatte. Gut ich hatte versucht ihn anzurufen, aber das war einfach nicht genug gewesen. Ich hätte zu ihm fahren und bei ihm klingeln sollen und noch einmal würde ich soviel Zeit nicht verstreichen lassen. Auch wenn ich das nie laut zugeben würde, ich brauchte Lucas, denn er war die einzige Familie, die ich noch hatte. Meine Eltern und mein Bruder waren tot und andere Verwandte hatte ich nicht, zumindest keine von denen ich etwas wusste. Und wenn es sie gab dann hatten sie sich nicht sonderlich für mich interessiert. Ich musste von jetzt an einfach darauf achten das wir uns öfters sahen und ich somit auch verhindern konnte das er ganz in die Depressionen abrutschte. "Du unterschätzt mich aber wirklich. Aber gut, dann zieh ich mir Inliner an und dann jage ich dich um den Block. Mal sehen ob du mich dann immer noch für eine lahme Ente hältst." Natürlich dachte ich dabei nur an ihn und eben auch an seine Gesundheit, denn Rauchen machte es nicht wirklich besser. Jedoch wollte ich mich auch nicht unbedingt wie die Gesundheitsministerin persönlich anhören, weswegen ich alle meine guten Ratschläge für mich behielt. Immer noch leicht verwirrt lief ich nun vor ihm in die Küche und strich dabei einmal mit meiner Hand durch meine dunklen Haare. Was war das nur gerade gewesen? Wir waren und schon oft nah gewesen, hatten mehr als einmal im selben Bett geschlafen weil niemand den anderen auf der Couch hatte schlafen lassen wollen aber niemals hatte ich darauf reagiert, schon gar nicht so wie gerade eben. Er hatte mein Herz zum schneller schlagen gebracht und ich hatte nicht die geringste Ahnung wieso das so war. Es hatte sich doch nichts zwischen uns verändert, oder etwa doch? Mit dem Hintern lehnte ich mich gegen die Anrichte und sah ihm dabei zu, wie er sich eine der Zigarette ansteckte. Ja ich mochte es nicht, aber ich würde ihm da sicher nicht reinreden. "Es gibt viele Dinge die man nicht tun sollte, aber man tut sie trotzdem. Das Leben wäre sonst nur halb so schön." Rauchen gehörte da jetzt vielleicht nicht dazu, aber das konnte er sich sicher auch denken. "Ich finde wir sollten bald auch mal wieder zusammen weggehen. Einfach etwas trinken, tanzen und Spaß haben. Das haben wir auch schon ewig nicht mehr gemacht...." Eines der Dinge was eben auch viel zu kurz bei uns gekommen war. Wir mussten das einfach hin bekommen, vor allem seinetwegen, denn er musste lernen dass das Leben auch so weiter ging.


"Na bei so einem Angebot werde ich das auf jeden Fall einhalten", scherzte er. Lucas hatte wirklich vor das auch einzuhalten, denn immer, wenn er gerade bei Zoey war, merkte er wie sehr er es vermisst hatte hier zu sein. Er konnte mit ihr sowohl rumalbern als auch ernste Gespräche führen und sich außerdem immer auf sie verlassen. Immerhin hatten sie auch schon einiges gemeinsam durch gemacht und hielten - egal was auch passierte - zusammen. Als Zoey ihre Familie verloren hatte war Lucas für sie da gewesen und hatte versucht ihr darüber hinweg zu helfen und sie irgendwie abzulenken und jetzt war Zoey für ihn da. Egal wie lange er sich nicht bei ihr meldete er konnte im Notfall immer zu ihr kommen oder auch so einfach mal bei ihr vorbei schneien und das Gleiche konnte sie auch immer machen, wenn sie ihn brauchte. Seine Tür stand für sie immer offen. Er war ihr einfach nur dankbar dafür, dass sie so eine tolle Freundin war und noch immer zu ihm hielt nach all den Jahren.
"Dass du mich mit Inlinern einholst ist ja klar", sagte Lucas und verdrehte lächelnd die Augen. Wahrscheinlich konnte Zoey ihm jetzt einen Vortrag darüber halten wieso er nicht rauchen sollte und Lucas war ihr dankbar, dass sie es nicht tat, denn auch, wenn er wusste, dass sie es nur gut meinte und ihm klar war, dass er nicht rauchen sollte, würde er es deswegen nicht lassen. Manchmal war es einfach gut eine zu rauchen, da ihn das entspannte, was manchmal gar nicht so schlecht war. Außerdem rauchte er ja nicht viel und solange er nicht mehrere Packungen am Tag rauchte war ja noch alles okay. Das konnte er bei seinem Job sowieso nicht, denn Sport vertrug sich so gar nicht mit Zigaretten, weswegen er schon bald Probleme bekommen würde, wenn er zu viel rauchte. Deswegen rauchte er auch nur manchmal, so wie jetzt gerade.
Lucas zog an seiner Zigarette und pustete den Rauch dann in die Luft bevor er zum Fenster ging und dieses öffnete, damit danach nicht das ganze Haus nach Rauch stank. Noch immer goss es aus Eimern und Lucas war froh, dass er sich dazu entschlossen hatte zu Zoey zu gehen und nicht weiter zu Joggen, denn dann wäre er noch nasser geworden und hätte sich bestimmt erkältet. Wenn er das nicht jetzt auch schon getan hätte. "Auf jeden Fall. Wenn man immer nur das macht, was man machen sollte, zieht das Leben ja komplett an einem vorbei", gab er ihr recht und zog erneut an seiner Zigarette. "Klingt nach einer guten Idee, das sollten wir auf jeden Fall mal wieder machen", er konnte sich schon gar nicht mehr daran erinnern wann sie das letzte Mal zusammen aus gegangen waren, doch es musste schon mindestens sechs Wochen her sein. Lucas kam wirklich viel zu selten mal vor die Tür, wenn er nicht gerade arbeitete.


Das machte eben eine bedingungslose Freundschaft aus, das man sich dann auch einfach noch besuchen konnte auch wenn man sich Wochenlang nicht gesehen hatte. Auch konnte ich ihm nie lange böse sein, denn er wusste genau wie er mich zum Lachen bringen konnte und auch dazu, wie ich ihm schnell wieder vergab. Außerdem hatte er sich noch nie etwas geleistet was mich wahrhaftig böse auf ihn sein lies, denn ihm schien unsere Freundschaft genauso wichtig zu sein wie mir. Bevor er mit Allison zusammen kam hatte man uns oft für ein Paar gehalten, denn keiner hatte geglaubt das wir auch einfach nur so befreundet sein konnten. Wir hatten die anderen einfach reden lassen denn damals war es uns egal gewesen was andere über uns dachten, solange wir die Wahrheit kannten. An sich war unsere Schulzeit wirklich toll gewesen und nichts davon wollte ich missen oder rückgängig machen, selbst unsere anfänglichen Schwierigkeiten die wir miteinander gehabt hatten. "Na ich muss dir ja irgendwie Feuer unterm Hintern machen und mit Inlinern bin ich nun mal schneller als du. Wir wissen beide das ich sonst keine Chance gegen dich hätte. Ich bin Bewährungshelferin, kein Personal Trainer. Und von mir wird nicht verlangt das ich den anderen hinterher hechte sondern ich muss nur verbal stark und schnell sein." Trotz allem war mein Beruf nicht einfach, denn ich wusste nie wen ich zu beaufsichtigen hatte. Mehr als einmal hatte ich einen muskelbepackten tätowierten Kerl vor mir sitzen gehabt, obwohl das diejenigen waren die noch am kooperativsten waren. Kurz wendete ich mich dem Kühlschrank zu um etwas zu trinken heraus zu holen und stellte es vor uns auf den Tisch. "Gott wir haben schon oft nicht nach den Regeln gespielt und das ist auch gut so. Ich denke ab und an muss man das Leben einfach genießen. Daher sollten wir unbedingt zusammen weg gehen. Ich habe schon lange nicht mehr getanzt und ein klein wenig Alkohol kann auch nie schaden. Oder vielleicht doch." Grinsend erinnerte ich mich an unseren letzten gemeinsamen Abend an dem ich eigentlich gar nicht viel getrunken hatte. Jedoch fand ich mich irgendwann auf dem Tresen wieder, wo ich ausgelassen getanzt hatte. Lucas hatte mich ungefähr erst eine halbe Stunde später wieder herunter geholt, wahrscheinlich weil ich gar keine so schlechte Figur da oben gemacht hatte. "Ich werde dich ab jetzt nie wieder zu lange alleine lassen. Es tut dir besser wenn du unter Leute kommst und das am besten mit mir zusammen. So hast du immer etwas Rückhalt wenn es dir zu viel wird." Oft kam Lucas an dem Punkt an dem seine Laune umschlug und ich bevorzugte es wenn ich dabei war, denn ich konnte ihn dann wenigstens noch auffangen. "Wie geht es eigentlich deiner Schwester?"





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