#1

Machtspiele

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Flashback
20.05.2013 01:36
von Alessandra Joyce Steele • 153 Beiträge

Alessandra Joyce Steele... der Name, den niemand der ihr begegnete, jemals wieder vergessen würde. Schon immer liebte sie es, ihre Grenzen zu überschreiten. Seit dem Tod ihres Vaters für den sie verantwortlich war, würde nichts mehr so sein wie früher. Ihre Tage als die süße, schwache kleine Joyce waren gezählt. Diese Joyce die alle kannten, alle liebten starb vor genau 6 Monaten als es passierte...

Es war eines dieser Tage, an dem sie voller Angst zurück nach Hause kam. Zitternd vor der Haustür stand und sich fragte, ob es die richtige Entscheidung war, zurück zu kehren. Keiner ihrer Freunde wusste, was zuhause abging, gut so. So hatte sie keine Wahl - sie musste - wenn ihr das Leben lieb und teuer war, in dieses Haus. Wie würde er sie heute wohl begrüßen? Mit Tritten? Bedrohungen ihr das Leben zu nehmen, sollte sie noch einmal ihre Klappe aufreisen oder es wagen noch einmal so spät nachhause zu kommen? Oder würde er wieder vollgelaufen auf sie zukommen und ihr die Schädeldecke blutig gegen die Wand schlagen? Sie konnte alles von ihm erwarten...trotz dieser ganzen Schandtaten die ihr Vater ständig mit ihr abzog, traute sie sich nicht, sich ihm zu widersetzen. Sie gehorchte. Tag für Tag mit der Hoffnung er würde sich einst bessern. Doch an diesem Tag sollte es anders kommen. Das Schicksal hatte anderes mit ihr vor...

Schon öfters hatte sie sich Gedanken darüber gemacht, ihn irgendwie los zu werden. Jegliche Menschlichkeit und Liebe die sie in ihrem Herzen mit sich trug, wurden von diesem Mann, den sie verabscheute, doch gezwungenermaßen auch respektierte zerstört. Stück für Stück riss er mit jedem seiner Gräueltaten ihre Seele in tausend kleine, unbrauchbare Fetzen, bis sie kein Mensch mehr war. Sie war lediglich eine Hülle. Ein Dämon das nichts mehr fühlte...

Es schien zum ersten Mal ruhig zu sein, sodass sie einfach nur in die Küche ging um etwas zu Essen zu kochen.Sexueller Missbrauch, Gewalt und seelische Belastung waren sonst immer auf der Tageskarte. So war sie doch überrascht, als es friedlich zu sein Schien. Ihre Befürchtung jedoch, dass die Fassade bröckeln würde, lies sich wohl Bewahrheiten. Plötzlich riss die Tür auf, seine grausame Art kam hervor. Mit einer Aggression wie nie zuvor, kam er auf sie zu und packte sie an ihren Haaren und schlug ihren Kopf heftigst gegen die Küchentür. Die Qualen die sie erlitt, liesen sie aufschreien. Tränen kullerten ihre Wangen herunter - doch er scherrte sich nicht darum. Nein ihm schien es sogar zu gefallen. Sein Atem roch nach Alkohol, als er sie gegen die Küchenwand schleuderte. Keuchend, stand sie dort und blickte sich nach irgenderwas um, was ihr Schutz geben könnte. Sie griff unbewusst nach einem Messer, gerade noch rechtzeitig ehe er sie am Hals packte und begann ihr die Luft zu rauben.

Was sollte sie tun? Sie sah flehend in die agressiv auflodernden Augen ihres Vaters und bat ihn demütig ihren Hals loszulassen. Sie flehte ihn an, atmen zu dürfen. Doch dieser hörte nicht auf ihr weiterhin den Atem zu rauben. Es war aus und vorbei...doch dann passierte es: irgendetwas in ihrem Kopf befahl ihr, das Messer gegen seine Brust zu rammen und ohne nachzudenken, tat sie das, was ihr die Stimme befohlen hatte. Sie rammte das Messer direkt in sein Herz und beobachtete, wie sein Blick umschwenkte in eines voller Angst, eines voller Respekt! Zum ersten Mal fühlte sie sich sicher. Sie fühlte sich stark wie nie zuvor. Seine Hände, die sich um ihren Hals gelegt hatten, lösten sich und sie sie vergrub nocheinmal das Messer in seine Brust, sodass man das zerschneiden seines Fleisches fast hören konnte. Seine Schreie erregten dieses Monster, das sie nun war. Sie hatte hunger auf mehr. Mit jedem seiner Blutstropfen, die ihr Handgelenk benetzten, fühlte sie sich mächtiger. Sie fühlte ein Kribbeln die ihr Herz umschloss. Die Stimme, die sie leitete, war stolz. Sie war stolz, dass sie das Getan hatte, was andere Menschen befürchteten. Das Blatt hatte sich gewendet. Sie war nicht mehr die kleine schwache Joyce für die man sie hielt. Nein. Sie war zu einem Dämonen mutiert. Und sie liebte dieses Gefühl.



zuletzt bearbeitet 20.05.2013 02:03 | nach oben springen

#2

RE: Machtspiele

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Flashback
20.05.2013 02:55
von Alessandra Joyce Steele • 153 Beiträge

...dass dieser Tag, sie für immer prägen sollte, war ihr in diesem Moment noch unbewusst. Erst nach einigen Minuten,realisierte sie ihre Schandtat. Wie aus einer Trance wachte sie auf und spürte den leblosen Körper ihres Vaters. Panik durchflutete ihren Verstand. Adrenalin pumpte durch ihre Venen. Verdammt! Was hatte sie da angestellt?! Ihre Blockade löste sich langsam aber sicher auf und sie kam wieder zu sinnen. Wie ein Blitz kam ihr die Idee auf, diesen Mistkerl im Keller zu verstauen. Seinen leblosen Körper unter den Bodendielen zu vergraben. Voller Mühe schleifte sie seinen Körper die Wohnung herunter. Ein Glück, dass keiner sie bei ihrem Vorhabne erwischt hatte. Die Bodendielen waren schon ziemlich alt und bröckelig, sodass es eine Leichtigkeit war diese hochzuhieven und beiseite zu räumen.

Dann packte sie unsanft am kragen seines Hemdes und steckte ihn in dieses Loch, den sie herausgegraben hatte. Verdammter Mistkerl! Arschloch! Du hast es verdient! sprach sie stillschweigend in ihren Gedanken aus. Dann blickte sie nocheinmal runter zu ihrem Werk und spürte noch einmal ihre Macht über ihn. Ihre Mundwinkel zogen sich in die Höhe und das Monster in ihr war zufrieden...nach ein paar Stunden Arbeit, war auch die letzte Bodendiele gelegt und die Leiche untendrunter verborgen. Für eine Weile würde das reichen um sich weit genug von LA zu entfernen. Nun war es an der Zeit die Beweismaterialien zu vernichten um dann schließlich abzuhauen. Die letzten Blutflecken waren weggewischt und die Mordwaffe in ihrer Hand. Sie nahm es mit - als Souvenier für ihren Erfolg. Dieses Messer würde sie daran erinnern, dass sie es geschafft hatte. Sie hatte ihre Freiheit erkämpft. Sie hatte ihn enthauptet. Ihre Würde zurückerlangt...sie bereute nichts!

Sie war nun hier in New Orleans. Kein Plan davon, was dieses Ereignis einst aus ihr machen würde...verschlafen, ausgelaugt und erschöpft stand sie mit nichts mitten drin - Verloren wie ihre eigene Seele in dieser großen Stadt.



zuletzt bearbeitet 20.05.2013 03:06 | nach oben springen


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